Erzbischof Schick: "Was in der Kirche verweltlicht ist, muss entweltlicht werden"
Weder Personen noch Sachen dürfen im Mittelpunkt stehen
(bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat die Amtsträger in der Kirche aufgerufen, sich nicht selbst in den Vordergrund zu stellen, sondern Jesus Christus gegenwärtig zu machen. „Dort, wo Jesus ist und wirkt, da ist Kirche, da tut sie ihren Dienst“, sagte der Erzbischof am Sonntag bei der Einweihung des neuen Gemeindezentrums Christkönig in Fürth. „Jesus Christus muss das Zentrum jedes Gottesdienstes sein. Denn nicht wir können das Heil der Menschen wirken, sondern er wirkt es.“ Die Kirche sei Instrument für Jesus. Wo sich die Kirche selbst in ihren Feiern und Riten in den Mittelpunkt bringe, verfehle sie ihren Auftrag. Auch die Priester und pastoralen Mitarbeiter sollten sich in der Liturgie und Verkündigung zurücknehmen und selbstlos werden für ihn und das Heil der Welt.
Derzeit werde in der Kirche viel von Entweltlichung gesprochen, sagte Schick unter Anspielung auf eine Predigt von Papst Benedikt XVI. während seines Deutschlandbesuchs. „Es ist richtig: Wir müssen aufpassen, dass wir nicht verweltlichen, das heißt, dass wir Christus aus dem Zentrum rücken und uns an seine Stelle setzen“, mahnte der Erzbischof. Die Gefahr dazu sei immer und bei jedem gegeben. „Wenn dies geschehen ist, muss entweltlicht werden, das heißt: wieder weg von uns selbst, hin zu Jesus Christus.“
Was in der Verkündigung und der Sakramentenfeier gelte, das setze sich im Alltag in Familie und im Beruf fort. „Mit Jesus werden wir anständige und moralisch gefestigte Menschen, die nicht abgleiten in Habgier und Filz, in Egozentrik und Eigennutz, in Depression oder Gewalt. „Jesus als Weg, Wahrheit und Leben verhindert das. Deshalb muss er Zentrum unseres Lebens sein.“
Das eingeweihte Gemeindezentrum in Fürth sei auch ein Zeichen gegen den in der Gesellschaft und auch der Kirche grassierenden Trend von Rückbau und Abbau: Trotz der Notwendigkeit, auf die Gegebenheiten der Zeit zu reagieren, muss Kirche immer aufbauen wollen, „weil Jesus Christus die Menschen aufbauen will“, so Erzbischof Schick.
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