Neue Wege zur Gewinnung regenerativer Energie

Cluster Ernährung beteiligt sich an EU-Projekt „FABbiogas“

Der Cluster Ernährung am Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) bekam gemeinsam mit weiteren europäischen Akteuren den Zuschlag für das EU-Projekt „Biogas production from organic waste in the european food and beverage industry“, kurz „FABbiogas”. Zielsetzung ist es, Wege aufzeigen, wie die bislang ungenutzten Abfallströme im Bereich der Lebensmittel- und Getränkeindustrie effizient zur Erzeugung von regenerativer Energie genutzt werden können. In dem internationalen Projekt, das die Universität für Bodenkultur Wien koordiniert, sind Partner aus Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich sowie Polen und Tschechien zusammengeschlossen. In der Projektlaufzeit von 30 Monaten steht der Cluster Ernährung mit allen Partnern im engen Austausch und liefert wichtige Daten zu bisher ungenutzten Abfallströmen der Ernährungswirtschaft.

Nicht alle Abfälle, die bei der Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken anfallen, lassen sich vermeiden. Es liegt daher nahe, diese organischen Stoffe optimal zu nutzen – unter anderem zur Gewinnung von regenerativer Energie. So lassen sich organische Abfälle durch anaerobe Vergärung beispielsweise zu Biogas umwandeln. Dies steht auch in Einklang zur Strategie “Europa 2020” der Europäischen Union, die den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien fordert, um die Emission von Treibhausgasen zu verringern.

„FABbiogas“ zeigt neue Möglichkeiten auf

„Gerade die Produktion von Biogas aus Abfällen der Lebensmittelproduktion verfügt über ein großes Potential“, sagt Dr. Michael Lüdke, Geschäftsführer des Clusters Ernährung am KErn. Im Rahmen des Projektes sollen Informationsveranstaltungen den Lebensmittelherstellern und Biogasanlagenbetreibern diese Art der Biogasproduktion näher bringen. Dadurch kann ein Umdenken aller Beteiligten in der Kette vom Abfallstoff bis hin zur regenerierbaren Energie erreicht werden. Ferner ist geplant in allen Partnerländern nationale Kontaktstellen einzurichten, die Hilfestellung und Beratung anbieten. Zudem sollen die Projektergebnisse von FABbiogas eine Grundlage für weitere Projekte im Bereich der Biogasproduktion aus organischem Material bilden.

Über KErn

Das 2011 geschaffene Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) im Ressort des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat die Aufgabe, den Austausch zwischen Forschung, Ernährungswirtschaft/Produktion und Ernährungsbildung zu forcieren. KErn besteht aus den drei Bereichen Wissenschaft, Wissenstransfer und Wirtschaft und ist an den beiden Standorten Kulmbach und Freising angesiedelt.