Bezirksversammlung des Verbandes für Gartenbau und Landespflege

Silphie-Pflanze

Silphie-Pflanze

Der diesjährigen Bezirksversammlung des Verbandes für Gartenbau und Landespflege in der Tauritzmühle bei Speichersdorf ging eine Exkursion durch die „Kulturlandschaft für alle Sinne“ voraus. Der Erschaffer dieser grünen Oase des Fichtelgebirgsvereins Speichersdorf Siegfried Schäller ließ es sich nicht nehmen die Führung persönlich zu übernehmen.

In ihrem Tätigkeitsbericht wies Bezirksvorsitzende Gudrun Brendel-Fischer auf die gute Zusammenarbeit mit den Imkern, den Teichgenossen und den Jägern hin. Im vergangenen Jahr habe man zwei Kontaktgespräche organisiert, bei denen es vorrangig um die Ausweitung von Blüh- und Äsflächen ging.

Erfolgreiche Kindergruppen

Am erfolgreichsten nähmen die Vereine an Mitgliedern zu, die durch Angebote für Kinder junge Eltern erreichten. Der aktuelle Mitgliederstand liegt in Oberfranken bei 66.600. Günther Dörfler, der Kreisvorsitzende der Bayreuther Obst- und Gartenbauvereine, berichtete stolz von seinen jüngst erfolgten Neugründungen in Benk und in Speichersdorf. Damit habe der Bezirksverband wieder 500 Vereine.

Hohe Ausgaben durch Landesgartenschau

Schatzmeister Friedhelm Haun machte deutlich, dass für die Landesgartenschau von Seiten des Bezirksverbandes insgesamt 60.000 Euro eingesetzt worden seien. Ziehe man die Kosten für den Pavillon ab, den man eigens über eine Berufsschulklasse in Bamberg habe bauen lassen, verblieben rund 40.000 Euro. Aufgrund der Tatsache, dass mit Bayreuth bereits die nächste Landesgartenschau auf dem Plan stehe, müsse der Verband wieder Rücklagen bilden, so Friedhelm Haun. Schließlich würden auch die Reisekosten der ehrenamtlich Tätigen vom Bezirksverband getragen. Diese betrugen in Bamberg 13.500 Euro. Die Oberfranken fordern deshalb den Landesverband auf, seinen Zuschuss von bislang 6.000 Euro auf 10.000 Euro zu erhöhen.

Günter Reif aus Kulmbach, der stellvertretender Vorsitzender ist, betonte, dass der verbandseigene Stand auf der Landesgartenschau in Bamberg neben dem des Landwirtschaftsministeriums der einzige war, der personell begleitet Aktionen durchführte und den Menschen Anregung bot und Fragen beantwortete.

Grußworte sprachen Bezirkstagspräsident Günter Denzler, stellvertretende Landrätin Christa Reinert-Heinz und Bürgermeister Manfred Porsch, die übereinstimmend deutlich machten, dass bei den Gartenbauvereinen die ehrenamtliche Leistung nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Reinert-Heinz bedauerte, dass das landschaftsgebundene Bauen in den letzten Jahren sehr in den Hintergrund getreten sei.

Einheimische Fischarten sind bedroht

Den Fachvortrag hielt Dr. Thomas Speierl von der Fischereifachberatung des Bezirks, der für mehr Sensibilität für Teiche, Bäche und Auenlandschaften warb, um die wertvollen vom Aussterben bedrohten Fischarten in der Region zu erhalten. An Beispielen verdeutlichte er die Rückführung von Flussläufen und die Zusammenarbeit mit den Landwirten. Als wachsende Bedrohung nannte er den Biber, den Kormoran und den Fischotter.

Aktion in Kindergärten

Ein Zeichen für mehr Nahrungsangebote für Insekten will Bezirksvorsitzende Gudrun Brendel-Fischer mit der durchwachsenden Silphie setzen, die Dr. Pedro Gerstberger vom Lehrstuhl für Agrarökologie in der Region bekannt gemacht hat. So werden in Gärten von Kindertagesstätten einige dieser mehrmonatig blühenden Becherpflanze eingesetzt, um den Kindern die Bedeutung der Honigbiene, der Wildbiene und anderer Insekten bewusst zu machen.
Interessierte Kindergärten können sich unter 0921/7413800 melden.