Universität Bayreuth: Auszeichnung beim renommiertesten internationalen studentischen Wettbewerb im Wirtschaftsrecht

Symbolbild Bildung

Team von Studierenden der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth erreicht Auszeichnung beim „Vis Moot“

Beim 20th Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot, kurz Vis Moot, hat das Bayreuther Team von Studierenden unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Schmidt-Kessel und unterstützt durch Hannah Kathrin Herden sowie Christina Möllnitz für ihren Beklagtenschriftsatz die Auszeichnung „Honorable mention“ erhalten.

Viel Feingefühl für die Interessen „ihres Mandanten“ brauchten die angehenden Bayreuther Juristinnen und Juristen, denn im Mittelpunkt des zu verhandelnden fiktiven Falles stand das Thema ‚Kinderarbeit bei der Produktion von Bekleidung‘. Eine zusätzliche Schwierigkeit bildete der Umstand, dass ein Zeuge nicht aussagen wollte, weil er nun für die Konkurrenz arbeitete. Diese Tücken hat das Team der Universität Bayreuth, bestehend aus den Studierenden Gordon Kardos, Christina Breunig, Cay Cornelius, Valerie Datzer, Anna Gloßner und Anabel Berning – alle im vierten Semester – erfolgreich gemeistert. Die Bayreuther Studierenden haben sich beim größten internationalen studentischen Wettbewerb im Bereich des Wirtschaftsrechts, dem Vis Moot, erfolgreich geschlagen und einen der Spitzenplätze erarbeitet.

„Die Teilnahme am Vis Moot ist für jeden Studierenden ein unglaublicher Gewinn. Die Chance, sich bereits im Studium in die Rolle eines international arbeitenden Anwalts versetzen und sich gleichzeitig mit anderen Studierenden ausländischer Universitäten messen zu können, ist unbezahlbar. Darüber hinaus können die Studierenden bereits hier Kontakte zu Praktikern und potentiellen ausländischen Kolleginnen und Kollegen im Bereich des internationalen Handelsschiedsrechts knüpfen“, erläutert Hannah Kathrin Herden die Vorteile für Studierende, die eine Teilnahme an diesem internationalen juristischen Turnier bedeutet. Hannah Kathrin Herden, Diplomjuristin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Zivilrecht IX – Verbraucherrecht (Lehrstuhl: Prof. Dr. Martin Schmidt-Kessel) der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth, coachte gemeinsam mit Christina Möllnitz das diesjährige Bayreuther Team. Bereits im letzten Jahr hatte ein vierköpfiges Studierendenteam der Universität Bayreuth – darunter auch Christina Möllnitz – am Vis Moot teilgenommen, dessen Erfahrung und Unterstützung sich jetzt bezahlt gemacht haben.

Bei einem Moot handelt es sich im Allgemeinen um ein juristisches Turnier, bei dem studentische Teams verschiedener Universitäten in einem simulierten Gerichtsverfahren gegeneinander antreten, indem sie ihre „Mandanten“ während einer fiktiven Streitigkeit anwaltlich vertreten. Der Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot ist der größte und renommierteste internationale Moot auf dem Gebiet des Wirtschaftsrechts. Über 1.000 Studierende von mehr als 250 Universitäten treten jährlich gegeneinander in Wien, dem Austragungsort, an. Der Vis Moot beginnt im Oktober eines jeden Jahres mit der Bekanntgabe eines fiktiven Sachverhaltes. Bis zum Dezember müssen die teilnehmenden Teams hierzu einen Schriftsatz anfertigen. Im Anschluss daran bekommen sie die Klageschrift eines gegnerischen Teams zugesandt und müssen hierauf eine Erwiderung verfassen. Die Wettbewerbssprache ist Englisch; als Schiedsrichter fungieren Richter internationaler Schiedsgerichte sowie renommierte Anwälte und Wissenschaftler.

In diesem Jahr nahmen 290 Teams von juristischen Fakultäten aus 67 Nationen an dem Wettbewerb teil, bei dem sie sich in schriftlichen und mündlichen Runden zu Fragen des internationalen Schiedsverfahrensrechts und internationalem Kaufrecht äußerten. Bei der Abschlussveranstaltung in Wien traten die Bayreuther in den mündlichen Runden gegen Studierende der Universitäten Maastricht (Niederlande), Dublin (Irland), Turin (Italien) und Georgia (USA) an.