Jahreshauptversammlung der SV Gloria Weilersbach

Auch den Traditionsverein SV Gloria Weilersbach drücken große Sorgen. Es fehlt nicht nur an Einnahmen, sondern es werden dringend auch Ehrenamtliche gesucht, die sich für die Belange des Vereins einsetzen.

Die Geehrten für 50jährige Mitgliedschaft, sowie BLSV-Kreisvorsitzender Edmund Mauser, Bgm. Gerhard Amon, sowie erster Vereinsvorstand Bernhard Amon, der dem Ehrenhausmeister die Urkunde überreicht

Die Geehrten für 50jährige Mitgliedschaft, sowie BLSV-Kreisvorsitzender Edmund Mauser, Bgm. Gerhard Amon, sowie erster Vereinsvorstand Bernhard Amon, der dem Ehrenhausmeister die Urkunde überreicht

Kassier Marco Friepes hatte keine einfache Aufgabe an diesem Abend. Er musste den rund 70 anwesenden Mitgliedern die Finanzsorgen des Vereins näher bringen. Auch in diesem Jahr habe der Verein per Saldo mit einem Minus von rund 3500 Euro zu kämpfen, so Friepes eingangs seines Finanzberichtes. Allein für die Pflege der Rasenplätze habe man im vergangenen Jahr fast 9000 Euro ausgeben müssen. Die Stromkosten für das Sportheim belaufen sich auf rund 5000 Euro jährlich. Insgesamt betrachtet falle es schwer ein Sportheim rentabel zu führen, so Friepes. Den Weilersbachern geht es wie sehr vielen anderen Sportvereinen auch. Wegbrechende Einnahmen, steigende Ausgaben erschweren die Vereinsarbeit und bringen Traditionsvereine in Existenzgefahr. „Wir sind in einer sehr ernsten Lage angekommen“, mahnte Friepes. „Wenn wir es nicht schaffen zusammen zu rücken, schauen wir keiner rosigen Zukunft entgegen“, appellierte er an die Mitgliederversammlung.

Sicherlich habe man sich in den vergangenen Jahren einiges geleistet und auch angeschafft. Hierzu zählte auch der neue Jugendbus, ein neues Minifußballfeld, einen neuen Zaun um den Sportplatz und noch einiges mehr. Damit muss aber jetzt Schluss sein, man müsse einen stringenten Konsolidierungskurs fahren. Der Finanzminister hat aber nicht nur damit zu kämpfen, die Ausgaben einigermaßen im Zaum zu halten, sondern dem Verein sind im letzten Jahr auch die Einnahmen weg gebrochen. So hat sich die Sportheimpächterin einfach abgesetzt und nicht unerhebliche Pachtschulden hinterlassen. Die Werbeeinnahmen für den neuen Jugendbus sind ebenfalls vakant, da die Werbefirma Harrer aus Weingarts, mit der man bezüglich der Anschaffung des Busses zusammengearbeitet habe, Insolvenz angemeldet habe. „Das ist diesmal kein schöner Bericht, die Lage ist ernst, Rücklagen sind nicht mehr vorhanden“, mit diesem Satz schloss Friepes seinen Finanzbericht.

Auch Vereinsvorstand Bernhard Amon appellierte an die Vereinsmitglieder den Verein durch ehrenamtliche Mitarbeit mehr zu unterstützen. Der Verein zähle derzeit 594 Mitglieder, darunter auch 190 Mitglieder unter 18 Jahren. Kurz ging er auf die geselligen und sportlichen Höhepunkte des abgelaufenen Vereinsjahres ein. Neben seinem Amt als Vereinsvorstand übt Bernhard Amon seit 2011 kommissarisch – nachdem sich kein anderes Vereinsmitglied zur Verfügung stellte – auch noch das Amt des Jugendabteilungsleiters aus. Es klang fast schon wie ein „Hilfeschrei“, den er an die Versammlung richtete: „Ich stoße an meine Grenzen“, so Amon, der damit die Mitglieder wachrüttelte sich doch ehrenamtlich zu engagieren und ihn zu unterstützen.

Amon konnte aber auch erfreuliches berichten. So zeigte er sich erfreut darüber, dass im letzten Jahr gleich fünf Schiedsrichterneulinge für den SV Weilersbach pfeifen. Insgesamt erhöht sich damit die Anzahl der Unparteiischen im Verein auf neun.

Die Kassenprüfer attestierten eine einwandfreie Kassen- und Buchführung. Kassier und Vorstandschaft wurden entlastet. Anschließend folgten die Berichte aus den einzelnen Abteilungen. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurden auch langjährige Mitglieder für ihre Treue zum Verein geehrt. 25 Jahre halten Stephan Hack, Norbert Sebald und Alexander Nagengast die Treue. Auf die stolze Anzahl von 40 Mitgliedsjahren können Karl Sebald, Anna Amon, Margit Amon, Walburga Amon, Inge Baume, Getraud Dörfler, Renate Eckert, Marie Hönig, Margit Hofmann, Gertrud Knauer, Waltraud Kohl, Inge Merz, Karin Böninghausen, Erika Kohl, Siegfried Kemmerth und Hans Hofmann zurückblicken. Ein halbes Jahrhundert – dafür gab es die Goldene Ehrennadel des Vereins und des Bayerischenlandessportverbandes – gehören Alfred Hofmann, Walter Landgraf und Michael Striegel der Gloria an. Auf die stolze Mitgliedschaft von 60 Jahren kann Siegfried Erlwein zurückblicken. Zum neuen Ehrenmitglied wurde Luitpold Schick ernannt. Mit der Ernennung von Hans Pfeffermann (86) zum Ehrenhausmeister hat die Gloria mit Sicherheit ein Alleinstellungsmerkmal unter den Sportvereinen im Landkreis Forchheim. Pfeffermann hatte sich über mehrere Jahrzehnte aufopferungsvoll um die Außenanlagen des Traditionsvereins gekümmert.