Dieter Kurth neuer Chefcoach des FC Eintracht Bamberg
Der FC Eintracht Bamberg 2010 setzt im Kampf um den Klassenerhalt in den restlichen zwölf Spielen auf ein frisches Gesicht auf der Trainerbank: Dieter Kurth löst mit sofortiger Wirkung Petr Skarabela als Chefcoach ab und wird bereits heute Abend das erste Training leiten. Kurth lenkte zuletzt die Geschicke des Regionalliga-Konkurrenten VfL Frohnlach. Nach 16 Spielen verließ er das Team aus dem Coburger Land auf eigenen Wunsch. Der Vertrag mit Dieter Kurth läuft bis Ende Juni 2014.
Der 50-jährige Thüringer ist in Bamberg kein Unbekannter: Er saß bereits von Januar bis Juni 2010 auf der Trainerbank beim ehemaligen 1. FC Eintracht, dem Vorgängerverein des FC Eintracht 2010. Auch damals lautete seine vorrangige Mission, den Klassenerhalt in der Regionalliga Süd zu schaffen. Allerdings waren die Vorzeichen denkbar schlechter als heute, weil der 1. FC Eintracht Bamberg wegen seiner Insolvenz bereits als Absteiger festgestanden hatte. Das derzeitige Umfeld beim FC Eintracht 2010 könnte besser nicht sein: solide Finanzen, wachsende Zahl der Sponsoren, neues Vereins- und Trainingsgelände sowie Betreiber des künftigen Nachwuchsleistungszentrums.
Bei einer Pressekonferenz heute Nachmittag in den Räumen des Fuchs-Park-Stadions begründete FCE-Vorsitzender Mathias Zeck die Entscheidung des Vereins: „Wir haben in der Winterpause die Mannschaft noch einmal verstärkt und uns erhofft, dass wir einen spürbaren Aufschwung erleben. Stattdessen ging die Spirale nach unten, da darf man sich auch vom Sieg gegen Frohnlach nicht blenden lassen. Wir mussten uns bei dieser Entwicklung ernsthafte Sorgen machen.“ Weil dann auch noch ein Mann auf dem Markt gewesen sei, so Zeck weiter, der das gesamte Umfeld in Bamberg kennt und „wir beim ersten Kontakt gemerkt haben, dass die Fackel brennt“, habe die Analyse der sportlichen Lage nichts anderes zugelassen. Alle Verantwortlichen des Vereins hätte eine gemeinsame Entscheidung getroffen. Zeck betonte, dass ihm die Trennung von Petr Skarabela „sehr, sehr schwer gefallen“ sei. „Und das ist kein Lippenbekenntnis: Petr ist ein feiner Mensch, der 24 Stunden am Tag für den Verein gelebt hat!“ Nach Zecks Worten hat der Klassenerhalt absolute Priorität, weil der FC Eintracht 2010 wegen der enormen positiven Veränderungen im Umfeld des Vereins die „einmalige Chance“ habe, die Nummer eins in Oberfranken zu werden und dauerhaft etwas aufzubauen. „Ich hoffe, dass Dieter Kurth das Quäntchen Glück hat, das Petr fehlte.“
Dieter Kurth gab gleich die Marschroute für das Restprogramm vor: „Ab sofort schauen wir nur noch nach vorne! Wir haben noch zwölf Spiele, davon sieben daheim und gegen direkte Konkurrenten, bei zwei Punkten Rückstand auf den Nicht- Abstiegsplatz. Da ist das Ziel eindeutig: Weg vom Relegationsplatz“, zeigte sich Kurth kämpferisch. Er habe festgestellt, dass die Spieler die Köpfe nach einem Gegentor sofort hängen ließen. Daran gelte es zu arbeiten. Obwohl Kurth bereits konkret in Verhandlungen mit einem Regionalliga- Spitzenverein war, entschied er sich für den FCE. „Der FC Eintracht ist für mich die bessere Variante. Was in den letzten drei Jahren hier entstanden ist, ist sensationell. Außerdem kenne ich die Leute und das Umfeld. Ganz ehrlich: Ich hätte ja schon vor drei Jahren gerne hier weitergemacht. Aber durch die Insolvenz war nicht mal klar, ob es überhaupt noch eine Mannschaft gibt“, sagte Kurth. Der Verein habe es verdient, auch im nächsten Jahr in der Regionalliga zu spielen. „Ich bin überzeugt von dieser Mannschaft und freue mich auf die Jungs.“
Auch dem sportlichen Leiter des FCE, Adolf Leicht, fiel nach eigenen Worten die Trennung von Petr Skarabela schwer: „Wir haben sehr gut zusammengearbeitet. An Petr habe ich stets seine Offenheit und Kameradschaft geschätzt. Doch Petr sagte auch immer: Die Wahrheit liegt auf dem Platz. Und mit den Leistungen der letzten Spiele konnten wir nicht zufrieden sein.“ Die Verpflichtung Kurths nannte Leicht „unsere letzte Chance“. „Dieter Kurth ist für uns ein Glücksfall. Er muss das Feuer entfachen, das wir brauchen. Die Mannschaft braucht wieder leben. Wenn er das schafft, dann geht es voran“. resümierte Leicht.
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