Aktion "Fledermäuse Willkommen": Fledermauszählung in Pottenstein

Fledermäuse leben – oft unbemerkt – mitten unter uns.  „Fledermäuse Willkommen“ ist eine Aktion des Bayrischen Landesamtes für Umwelt unter der Schirmherrschaft des Umweltministers. U.a. erhalten diese Plakette Institutionen und Eigentümer wie der Zweckverband Teufelshöhle dafür, das sie den vom Aussterben bedrohten Fledermäusen eine Zukunft geben! Die Teufelshöhle Pottenstein beherbergt etliche der in Bayern heimischen Fledermausarten und möchte mit dieser Aktion und das Anbringen der Plakette ein Zeichen setzen.

Auf Initiative durch den Zweckverbandvorsitzenden und Bürgermeister der Stadt Pottenstein sowie der Betriebsleitung der Teufelshöhle wurde am 2. Februar 2013 gemeinsam mit dem Zweckverband Teufelshöhle und dem Landesverband „Höhle und Karst Franken e.V.“ unter der Leitung von Bernhard Nerreter eine Fledermauszählung durchgeführt. An der Zählung beteiligt waren erfahrene Mitglieder des Landesverbandes aus Mittelfranken, Frau Helga Schramm aus Egloffstein (Bund Naturschutz Forchheim) und auch Dr. Th. Striebel aus Bayreuth, die bereits viel Erfahrung im Fledermausschutz sammeln konnten und von der Koordinationsstelle für Fledermausschutz Nordbayern, von Herrn Matthias Hammer für die Zählung vorgeschlagen wurden.

Das Ergebnis der Zählung:

  • Mausohr Fledermaus: 8x
  • Fransenfledermaus : 5x
  • Bartfledermaus. 8x
  • Mopsfledermaus: 1x

Laut Aussage von Herrn Matthias Hammer (Koordinationsstelle UNI Erlangen) darf davon ausgegangen werden, dass sich über 200 Fledermäuse die Teufelshöhle Pottenstein als Winterquartier ausgesucht haben!

Wer Fledermauskolonien beherbergt, kann zurecht stolz darauf sein! Er trägt aber auch eine besondere Verantwortung dafür, denn er muss für günstige Bedingungen sorgen und zum Erhalt der bedrohten Tiere erheblich beitragen.

Da die Fledermäuse ihre Winter-Quartiere sehr nach dessen „Qualität“ bemessen, sind wir davon überzeugt dass  Schauhöhle und Fledermausschutz zusammen funktionieren. Fledermäuse schützen heißt also auch, eine Landschaft mit der lebensnotwendigen Vielfalt an Biotopen zu erhalten oder wieder herzustellen. Jagdlebensräume sind genauso wichtig wie Sommer – und Winterquartiere. So werden bereits in den nächsten Tagen je nach Witterung oberhalb der Teufelshöhle an geeigneten Standorten weitere Fledermauskästen montiert. Mit dem Anbringen der speziellen Holzkästen soll die Zahl der ungestörten Wochenstuben -Quartiere für die Aufzucht der jungen Fledermäuse sichergestellt werden.

Übrigens, die Holzteile für unsere Fledermaus-Nistkästen werden in der Behindertenwerkstatt St. Pirmin in Singen zugesägt. So trägt der Fledermausschutz zusätzlich auch noch dazu bei, caritative Einrichtungen zu unterstützen.

Das Jahr der Fledermaus in Mitteleuropa

  • Winter: (etwa von November bis Ende März) Winterschlaf, z.B. in Höhlen und Kellern, Körpertemperatur und Stoffwechsel der Fledermaus sind stark reduziert.
  • Frühjahr: Wanderung zu den Sommerquartieren, z.B. Dachböden oder Baumhöhlen. Die Weibchen bilden Wochenstuben (Fortpflanzungsgemeinschaften) und bekommen einmal im Jahr ein bis zwei Junge.
  • Sommer: (Juni und Juli) Jungenaufzucht
  • Spätsommer und Herbst: Paarungszeit. Die Weibchen verlassen die Wochenstuben und treffen die Männchen in Paarungsquartieren. Die Fledermäuse erkunden die Winterquartiere und legen sich ihre Fettreserven an.

Fledermäuse sind harmlose und höchst faszinierende Zeitgenossen. Wir sollten die Fledermäuse in unseren Häusern deshalb willkommen heißen! Dafür vielen Dank.

Betriebsleitung Teufelshöhle & Zweckverband Teufelshöhle Pottenstein in Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle für Fledermausschutz Nordbayern