Ergänzung statt Abgrenzung: IHK Oberfranken leuchtet mit der Metropolregion Nürnberg

Heribert Trunk, Präs. der IHK für Oberfranken Bayreuth, Thomas Zimmer, Präs. der HWK Oberfr., Dirk von Vopelius, Präs. der IHK Nürnberg für Mittelfr., Dr. Michael Waasner, Vizepräs. der IHK für Ofr. Bay. und Georg Schnelle, Hauptgeschäftsführer der IHK für Ofr. Bay.

Heribert Trunk, Präs. der IHK für Oberfranken Bayreuth, Thomas Zimmer, Präs. der HWK Oberfr., Dirk von Vopelius, Präs. der IHK Nürnberg für Mittelfr., Dr. Michael Waasner, Vizepräs. der IHK für Ofr. Bay. und Georg Schnelle, Hauptgeschäftsführer der IHK für Ofr. Bay.

Wie sich die oberfränkische Wirtschaft künftig stärker mit den Aktivitäten der Metropolregion Nürnberg verzahnen und dabei Profil zeigen kann, ohne ihre regionale Identität zu verlieren, hat die IHK für Oberfranken Bayreuth im Rahmen ihrer jüngsten Vollversammlung in Forchheim diskutiert. Mit der Gründung des Fördervereins „Wirtschaft für die Metropolregion Nürnberg e.V.“ habe die Wirtschaft Flagge für die Metropolregion gezeigt und ihre Einflussnahme auf die strategische Ausrichtung nachhaltig stärken können, so IHK-Präsident Heribert Trunk. Nun gehe es darum, die Metropolregion durch konkrete Projekte und Kooperationen mit Leben zu füllen und dadurch zu überregionaler Strahlkraft zu führen.

Die öffentliche Sitzung der IHK-Vollversammlung hat erstmals in Forchheim stattgefunden. Damit hat die IHK den Auftakt zu einer stärkeren Regionalisierung ihrer Arbeit gesetzt. „Künftig wird die IHK ihre Frühjahrsvollversammlung im Rotationsverfahren auch außerhalb der Oberzentren durchführen“, erläutert IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Forchheim, Dr. Michael Waasner. „Ziel ist, die Bedeutung der Teilregionen Oberfrankens zu stärken.“

Zudem sei Forchheim als geografischer Mittelpunkt der Metropolregion ein optimaler Standort dafür, um Nutzen und Vorteile dieses Netzwerks zu diskutieren, so Waasner. Die Region Forchheim profitiere bereits heute von ihrer Nähe zur Metropolregion. „Speziell im Bereich Medizintechnik hat die Region Forchheim innerhalb Oberfrankens ein Alleinstellungsmerkmal und bereits ein starkes Netzwerk mit Erlangen aufgebaut“, so Waasner. „Es gibt eine große Zahl an Berufspendlern in den Großraum Erlangen – Nürnberg, zudem konnte Forchheim im vergangenen Jahr einen Beschäftigtenzuwachs im Bereich Medizintechnik verzeichnen.“ Gerade mittelständische Unternehmen könnten im Bereich der Forschung und Entwicklung von dem Netzwerk der Metropolregion nachhaltig profitieren, so Waasner.

Polyzentralität als Alleinstellungsmerkmal

Dirk von Vopelius, Präsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken und fachlicher Sprecher des Forums „Wirtschaft und Infrastruktur der Europäischen Metropolregion Nürnberg“ betonte in seinem Impulsvortrag die Aktualität von Netzwerken wie der Metropolregion. „Wir alle stehen im Wettbewerb um kluge Köpfe, um Ansiedlungen von Unternehmen“, so von Vopelius. In einer immer kleiner werdenden Welt würden aber nur starke Lichtpunkte, wie beispielsweise die EMN, wahrgenommen. Selbst eine Stadt wie Nürnberg sei zu klein, um im internationalen Konzert gehört zu werden.

Als Alleinstellungsmerkmal der Metropolregion Nürnberg bezeichnete von Vopelius deren Polyzentralität. Statt einer großen zentralen Metropole zeichne sich die EMN durch ein Netz mit vielen starken Knoten aus. Diese Struktur ermögliche es den Bewohnern der EMN, die Vorteile einer Metropole ohne deren Nachteile zu genießen. Vor allem die kurzen Wege seien mit Blick auf die Lebensqualität und Familienfreundlichkeit ein echtes Pfund im Standortwettbewerb.

Ergänzung statt Abgrenzung

Dass es bei einer erfolgreichen Metropolregion nicht um Abgrenzung, sondern vielmehr um Ergänzung gehen dürfe, war die einhellige Meinung der Podiumsdiskussionsteilnehmer. Neben IHK-Vizepräsident Dr. Michael Waasner und Impulsreferent Dirk von Vopelius nahmen auch Rainer Kober, Geschäftsführer der Kober Steinwiesen GmbH, Dr. Thomas E. Banning, Geschäftsführer der NaturStromAnlagen GmbH in Forchheim und Jörg Trinkwalter vom Medical Valley EMN e.V. an der Diskussion teil.

Im immer stärker werdenden Wettbewerb der Regionen dürfe es nicht darum gehen, sich voneinander abzugrenzen. Vielmehr müsse die Energie dazu genutzt werden, die Stärken der Dezentralität weiterzuentwickeln, damit die eigene regionale Identität nicht verlorengehe. Gerade Oberfranken habe durch die vielfältigen Herausforderungen gelernt, sich zu behaupten. Diese Stärke könne und müsse in die Metropolregion einfließen, um die größere Einheit EMN insgesamt zu stärken.