Liederverein Forchheim: Ehrungen und ein etwas anderer Chorleiterbericht
Im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Liedervereins Forchheim, konnte dessen erste Vorsitzende Ingrid Neubauer, im kleinen Saal der Jahnhalle, auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2012 zurückblicken. Neben der sonst für solche Jahreshauptversammlungen üblichen Berichten standen in diesem Jahr auch die Ehrungen langjähriger aktiver und passiver Mitglieder auf der Tagesordnung.
Karl-Rainer Wiench (72), ist eines von zwei neuen Ehrenmitglieder, die der Traditionsverein im Rahmen seiner diesjährigen Jahreshauptversammlung ernannt hat. Seit nunmehr 50 Jahren hält Wiench dem Forchheimer Liederverein die Treue, aber nicht nur als passives Mitglied, sondern viele Jahre auch als aktiver Sänger. „Meine gesangliche Heimat war eigentlich immer der Bass, genauer gesagt der zweit Bass“, erzählt der 72jährige, der noch gerne an seine aktive Zeit als Sänger im Liederverein zurückdenkt. „Teilweise zählte der Chor damals über 80 Sängerinnen und Sänger“, schwelgt das frisch gebackene Ehrenmitglied in Erinnerung.
Gerne denkt er an die glanzvollen Auftritte mit seinem Liederverein zurück, darunter auch vor wirklich großem Publikum, wie beispielsweise den vor großem Publikum sehr gelungenen Auftritt in der Schweinfurter Hans-Sachs-Halle, wo der Liederverein damals „Die Schöpfung“ von Haydn auf die Bühne. Bevor er jedoch im Liederverein mitwirkte, sang Wiench viele Jahre im Gesangverein in Kersbach. In den letzten Jahren widmete sich der Geehrte jedoch verstärkt seinem anderen Hobby, dem Laientheaterspiel. „Damit blieb mir leider nicht mehr soviel Zeit für den Gesang“.
Neben Wiench wurde auch Henrik Bölter in Abwesenheit für seine 50jährige Treue zum Ehrenmitglied ernannt. Ebenfalls 50 Jahre Mitglied ist Annemarie Friedrich. 60 Mitgliedsjahre sind Willi Grüner, Georg Lauger, Karl Körber und Wilhelm Kestler im Liederverein dabei. Die erste Vorsitzende Ingrid Neubauer, konnte ein auf für den Liederverein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken. Sie zitierte aus einer Vielzahl von Presseberichten, die dem Liederverein bei seinen Auftritten eine einwandfreie Leistung bescheinigten.
Aber nicht nur die Sängerinnen und Sänger des Liedervereins wurden im vergangenen Jahr sprichwörtlich mit Lob überschüttet, sondern auch dessen Chorleiter. Mit der Verpflichtung des Opernsängers Jens Birnbach, ist dem Chor ein wahrer Glücksgriff gelungen. Der versierte Opernsänger setzt auf Öffentlichkeitswirksamkeit und das gelingt ihm. Die spielte sich auch in seinem – etwas anderen – Chorleiterbericht wieder. „Der Chor hat im Berichtsjahr 97 Stunden geprobt, dass sind 0,27 Stunden oder zirka 16 Minuten täglich“, so Birnbach eingangs seiner Ausführungen. „Der Chor hat eine riesige Erfahrung, denn er ist älter als das Christentum“. Rechne man das Alter aller Sängerinnen und Sänger zusammen, sei der Chor 2175 Jahre alt. Man könne auch von einem echten Generationsvertrag sprechen, denn der Abstand vom Jüngsten zur Ältesten aktiven Sängerin betrage 48 Jahre. Der Chor sei im Berichtszeitraum auch gewachsen und dürfe sich derzeit über zehn Herrenstimmen und 27 Damenstimmen erfreuen. Ein Mann in Mitteleuropa sei durchschnittlich zirka 1,78 Meter und eine Frau zirka 1,65 Meter groß. Alle Sängerinnen und Sänger übereinander gestellt somit 62,30 Meter. Damit sei man immerhin größer als der Kirchturm der Forchheimer Martinskirche, welcher nur 57 Meter hoch ist und somit kleiner als der Liederverein Forchheim. „Ziel des Chores sollte es nun sein, die Osttürme des Doms zu Bamberg mit 76 Meter in naher Zukunft zu erreichen“, gab Birnbach den Kurs vor. „Ein Fernziel wäre dann der Dom zu Regensburg mit 105 Meter, naja und irgendwann der Kölner Dom“, schmunzelte der Chorleiter. Auch an Gewicht mangele es dem Chor nicht. Ein Mann in Mitteleuropa wiege durchschnittlich zirka 85 Kilogramm, eine Frau zirka 68 Kilogramm. Alle Sängerinnen und Sänger würden somit 2686 Kilogramm, also rund 2,7 Tonnen auf die Waage bringen. Nachdem die Herren mit nur 850 Kilogramm etwas „untergewichtig“ sind, sollten sie gegenüber den Damen mit 1836 Kilogramm etwas zulegen. „Vielleicht sollte ich mit den Herren Forchheims und Umgebung einmal ein Männerchorprojekt mit ein paar gewichtigen Männerchören starten“, scherzte Birnbach. Wie auch immer: „Wenn man das gesamte Ergebnis mit dem Gewicht einer Amsel mit zirka 100 Gramm vergleiche, so ist der Chor 26860 Amseln wert“, zog der Chorleiter einen Vergleich. So komme auf knapp Zweidrittel aller Forchheimer allein durch den Liederverein Forchheim einer dieser wunderbaren Singvögel“, so Birnbach am Ende seines Berichtes.
Schatzmeisterin Gerlinde Wilhelm verlas den Finanzbericht und den Bericht der Sängerkasse. Die beiden Kassenprüferprüfer Hans Ritschka und Roland Beetz bescheinigten im Anschluss der Schatzmeisterin und der Sängerkassenverwalterin eine einwandfreie Kassenführung und Finanzbuchhaltung. Von der Vorstandschaft wurde Entlastung erteilt.
Die Planungen für das Sängerjahr 2013 klingen verheißungsvoll und viel versprechend. So wird es voraussichtlich am 19. Juli wieder ein Sommerkonzert geben. Erstmals wird der Liederverein in diesem Jahr mit dem Musikverein Buckenhofen zusammenarbeiten; der gemeinsame Auftritt ist für den 10.11.2013 terminiert. Außerdem will man sich wieder am 01. Dezember am Konzert in der Basilika in Gößweinstein beteiligen, informierte die erste Vorsitzende Ingrid Neubauer über die Pläne des Chores. Gesungen wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung natürlich auch. Jens Birnbach bleibt seiner Linie treu: „Außergewöhnlich muss es sein“. Deswegen hatte er sich etwas ganz besonderes für die musikalische Gestaltung des Abends einfallen lassen, so beispielsweise ein Kanon aus fünf verschiedenen Liedern: Gibt’s doch gar nicht? Gibt’s ja wohl; der Liederverein mit Jens Birnbach macht dies möglich.
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