Erzbischof Schick fordert mehr Einsatz bei den Milleniumszielen

Symbolbild Religion

Vor allem beim Hunger und bei der Bildung besteht großer Handlungsbedarf

(bbk) – Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat deutlich mehr Tempo und Engagement für die im Jahr 2000 verabschiedeten Milleniumsziele gefordert. Gerade bei den großen Problemen Hunger und Bildung bestehe großer Handlungsbedarf, sagte der Bamberger Oberhirte am Freitag bei der Errichtung eines Provinzialates für die deutschen Provinzen der Comboni-Missionare in Nürnberg. Zugleich segnete Erzbischof Schick die neuen Räumlichkeiten.

Die Milleniumsziele aus dem Jahr 2000 sähen beispielswiese vor, dass der Anteil der Menschen, die Hunger leiden, bis 2015 halbiert werden solle. Immer noch aber hätten eine Milliarde Menschen auf dieser Erde nicht genug zu essen, stellte der Bamberger Erzbischof und Weltkirchen-Bischof der Deutschen Bischofskonferenz fest. „Das ist eine Schande und ein Armutszeugnis, weil es unnötig ist. Wir kommen diesem Ziel nur sehr langsam nach, zu langsam, im Schneckentempo“, kritisierte der Bamberger Erzbischof.

Er appellierte an die Menschen in den Industrienationen keine unnötigen Lebensmittel einzukaufen und dann wegzuwerfen. Die Menschheit sei bereits heute in der Lage genügend Lebensmittel für alle Bewohner der Erde zu produzieren. „Wir müssen die Armen an den Tisch der Schöpfung Gottes heranlassen und das ist nicht unser Tisch, sondern der Tisch, den Gott für alle bereitet hat“, sagte der Bamberger Oberhirte.

Erzbischof Schick mahnte zudem an, dass alle Kinder weltweit zumindest eine Grundschule besuchen und abschließen sollten. „Wir sind weit davon entfernt. In vielen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerika geht fast die Hälfte der Kinder nicht zur Schule, weil sie arbeiten müssen.“

Zudem erinnerte der Bamberger Oberhirte daran, dass in den Milleniumszielen auch die Gleichstellung der Geschlechter vereinbart worden sei und die Rolle der Frau gestärkt werden soll. „Auch da sind wir nicht am Ziel und werden es 2015 auch nicht erreichen.“ Immer noch würden auch zu viele Mütter sterben, da deren Gesundheitsversorgung meist nur mangelhaft sei. Erfreulich sei dagegen, dass zumindest die Kindersterblichkeit zurück gehe und es hier Entwicklung gebe.

Bei der Bekämpfung von AIDS, Malaria, Tuberkulose und anderen schweren Krankheiten sei ebenso noch viel zu tun, wie beim Umweltschutz und einer nachhaltigen Entwicklung. Erzbischof appellierte daher für eine globale Partnerschaft für Entwicklung. „Alle reichen Länder sollen mehr helfen, dass sich die armen Länder entwickeln können.“

Dazu gehört nach Meinung von Erzbischof Schick aber auch, dass die Industrienationen ihrer Verpflichtung nachkommt 0,7 Prozent des Gesamtbudgets des Haushalts für Entwicklungsprojekt auszugeben. In Deutschland seien dies momentan 0,4 Prozent. „Die Entwicklung vor Ort, im Materiellen und im Geistigen zu fördern, das muss unser Bestreben sein“, fasste der Bamberger Erzbischof seine Anliegen zusammen.