Überdurchschnittliche Ausbeute: Bundes- und Staatspreis für drei oberfränkische Handwerksbetriebe
Zeitform Möbeldesign aus Mainleus (Bayerischer Staatspreis- Technik), Steinhäuser Haustechnik aus Bischberg und Fensterbau Rauh aus Zapfendorf (Bundespreis Innovation) ausgezeichnet
Hohe Auszeichnung für drei oberfränkische Unternehmen auf der Internationalen Handwerksmesse in München:
- Am 10. März wurde das Unternehmen Zeitform Möbeldesign aus Mainleus für seine selbst entwickelte Hängetreppe mit dem begehrten Bayerischen Staatspreis für besondere technische Spitzenleistungen im Handwerk ausgezeichnet.
- Mit dem Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen ausgezeichnet wurden Steinhäuser Haustechnik aus Bischberg für seine patentierte Erdschlitzfräse, und das Fensterbau Rauh aus Zapfendorf für sein Ventilationsfenster climawin.
Fensterbau Rauh, Zapfendorf
Das Handwerksunternehmen Fensterbau Rauh aus Zapfendorf wurde ausgezeichnet für Climawin, das weltweit erste Fenstersystem, das mit neu entwickelter Ventilationstechnik selbständig Heizen und Kühlen kann, vgl. www.climawin.de. Das intelligente Fenster verbessert die Raumluftqualität bei gleichzeitiger Senkung des Energieverbrauchs und sorgt für optimale Belüftung bei minimalem Wärmeverlust. Ein völlig neuer Ansatz auch für die Sanierung von Altbauten, die über keine energieeffizienten Belüftungssysteme verfügen. Das System ist autark vom Stromnetz und wird über Photovoltaikstrom versorgt, der auch die isolierende Jalousie steuert. Diese Jalousie dient zwischen den Fensterschichten in kälteren Regionen nachts der Isolierung und ermöglicht in warmen Gebieten tagsüber Tageslichteinfall ohne Wärmezufuhr. Alle Funktionen werden von drahtlosen Sensoren und in die Fensterarchitektur integrierten Modulen gesteuert. (CO², Temperatur, Luftfeuchte). Bypassventile sorgen bei Climawin für direkten Lufteinstrom zur Regulierung von Temperatur und Raumfeuchtigkeit, Luftfilter erhöhen die Luftqualität und Rückschlagklappen vermeiden Kondensatbildung.
Das Urteil der Jury: „Die Belüftung des Scheibenzwischenraumes bei Verbundfenstersytemen ist hier sehr gut gelöst. Die sich bei Sonneneinstrahlung erwärmende Luft kann sowohl nach innen zur zusätzlichen Raumheizung, als auch nach außen abgeführt werden. Die Luftfilter lassen sich leicht entnehmen und reinigen. Messstellen für Kohlendioxyd, Temperatur, Luftfeuchte und Sonneneinstrahlung optimieren automatisch die Lüftungsfunktion nach Bedarf und den Erfordernissen der Bewohner.“
Steinhäuser Haustechnik, Zapfendorf
Ebenfalls mit dem Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen ausgezeichnet wurde das Unternehmen Steinhäuser Haustechnik aus Bischberg für seine patentierte Erdschlitzfräse, mit der Boden-Klima-Tauscher vertikal eingebracht werden können, vgl. www.ht-steinhaeuser.de.
Das Urteil der Jury: „Mit der patentierten Erdschlitzfräse der Firma Steinhäuser ist es möglich, präzise Gräben bis zu 3,20 m Tiefe senkrecht in die Erde zu fräsen. In die nur 15 cm breiten Erdschlitze werden Boden-Klima-Tauscher eingebracht, mit deren Hilfe Erdwärme oder auch Erdkühle aus dem Erdreich zur energetischen Nutzung gezogen werden kann. Besonders eignet sich dieses innovative Verfahren in kleinen Grundstücken, bei bereits bestehenden Gärten und in Gebieten, in denen Erdwärme-Sondenbohrungen normalerweise nicht genehmigt werden. Durch den vertikalen Einbau eignet sich dieses Verfahren speziell auch für den Einsatz im Bestand. Der Vorteil für das Handwerk liegt darin, dass durch dieses innovative Verfahren auch in Bestandsgebäuden, die teilweise nur über kleine Gärten verfügen, Wärmepumpen als umweltfreundliches Heizverfahren dem Endkunden angeboten werden können. Dadurch steht eine weitere umweltfreundliche Option beispielsweise im Zuge der energetischen Gebäudesanierung im Hinblick auf den Einsatz von erneuerbaren Energien (Erdwärme) zur Verfügung“
Zeitform Möbeldesign, Mainleus
Mit dem Bayerischen Staatspreis für besondere gestalterische und technische Spitzenleistungen im Handwerk wurde Zeitform Möbeldesign aus Mainleus für seine selbst entwickelte, filigrane Hängetreppe ausgezeichnet. Hängebrücken können alleine durch die Schritte von Menschen in Schwingung geraten. Vertikal, aber auch zur Seite. So stark, dass die Brücken sogar einstürzen können oder zumindest für Besucher gesperrt werden müssen. Wer extrem leichte Treppen baut, steht vor demselben Problem. Eine Treppe können mehrere Personen gleichzeitig benutzen, sie kann dadurch in Schwingung geraten. Die Treppe von Günter Weber benötigt keine Setzstufen, nur Trittstufen. Die Trittstufen sind aus Massivholz, sind seitlich tief eingekerbt und werden direkt in die dünnen Führungsschienen aus Stahl eingesetzt. Dadurch entsteht eine extrem stabile Holz- Stahlverbindung, die der Treppe die notwendige Seitenstabilität gibt. Zusätzlich wird jede Treppenstufe durch nur 4 Millimeter dünne Zugstangen vertikal, so kann die Treppe selbst auf ein Minimum reduziert werden. Die Führungsschienen der Hängetreppe kommen tatsächlich mit einem Querschnitt von 30 mal 20 Millimeter aus, ohne sich bei Belastung durchzubiegen. Durch diese beiden Konstruktionsprinzipien benötigt die Hängetreppe von Zeitform Möbeldesign auch keine Wandanbindung, vgl. www.zeitform-design.de.
Das Urteil der Jury: „Der Zeitform Design GmbH aus Mainleus gelang es das Prinzip der Hängebrücke auf eine Treppenkonstruktion zu übertragen. Damit wurde eine Treppe verwirklicht, die allen statischen Anforderungen gerecht wird und dabei geradezu schwebend leicht wirkt.“
Im Bild bei der Preisverleihung in München v.l. Tochter Ina und Harry Steinhäuser, Fa. Steinhäuser Haustechnik, Günter Weber, Zeitform Möbeldesign, Dr. Hans Schleicher, Amtschef des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, Josef Rauh, Stefan Rauh mit seiner Tochter Amelia, darüber Ministerialdirigent Ulrich Schönleitner vom Bundeswirtschaftsministerium und stellv. Hauptgeschäftsführer Hans- Karl Bauer.
Neueste Kommentare