Brose Baskets: 58:78-Niederlage gegen ZSKA Moskau
Auch am Mittwochabend bestätigte sich zum Bamberger Leidwesen, dass, wenn es gegen ZSKA Moskau geht, die Brose Baskets keine guten Karten haben. Statt der erhofften Überraschung nach drei bisher sehr knappen Niederlagen in der laufenden Saison gab es vor eigenem Publikum mit 58:78 (35:46) diesmal eine recht deutliche, bei der Moskau die Partie über fast die komplette Spieldauer kontrollierte.
Teodosic, Jackson, Weems, Kaun und Krstic waren diejenigen, die für Moskau ins Spiel starteten, auf Gastgeber-Seite begannen Gavel, Tadda, Jacobsen, Massey und Zirbes. Jay Massey nach schöner Finte sorgte für den ersten Korb der Partie, Kaun und Weems trugen sich für ZSKA als erste in die Scorerliste ein. Nachdem erneut Kaun frei am Brett scorte, weil die Rotation in der Defensive der Brose Baskets nicht funktionierte, holte Chris Fleming nach zweieinhalb Minuten seine Mannen zur Auszeit an die Seitenlinie. Die hatten nicht nur hinten Probleme, sondern taten sich auch im Angriff schwer, freie Würfe zu verwandeln. Einzig Maik Zirbes konnte sich zweimal in Szene setzen, ehe er mit zwei Fouls vom Feld beordert wurde. Ford als sein Ersatzmann verzeichnete direkt einen Monsterblock und leitete damit Gavels Treffer zum 9:14 ein, musste in der Folge aber erfahren, was es heißt, gegen einen europäischen Star vom Format eines Nenad Krstic zu verteidigen. 14:23 lautete der Stand nach neun Minuten, 14:11 las sich die Wertung Bamberg gegen Krstic. Nach dessen erstmaliger Auswechslung verkürzten Nachbar und Gavel bis zur Sirene auf 18:23.
Nur 63 Sekunden dauerte es im zweiten Viertel, bis die nächste Auszeit der Gastgeber fällig war, die im Anschluss mit einer sehr schön und geduldig ausgespielten Serie an Pässen Boki Nachbar an der Dreierlinie freispielten. Defensiv häuften sich allerdings die Unachtsamkeiten, so dass immer wieder leichte Punkte für Moskau fielen und der Rückstand bis auf 21:32 anschwoll. Angestachelt durch einige Pfiffe gegen Bamberg heizte sich die Stimmung auf den Rängen auf, was sich auf die Akteure auf dem Parkett übertrug. Matt Walshs engagiertes Rebounding gab den Ton vor, nach Jacobsens Dreier hieß es in der 16. Minute nur noch 31:35. Sobald die Brose Baskets aber ihre Chancen nicht konsequent nutzten, setzte sich Moskau wieder ab. Vor allem Teodosic nutzte nun jeden sich bietenden Freiraum, um mit hoher Treffsicherheit die Kugel gen Bamberger Korb zu feuern. Mit 35:46 ging es dementsprechend nach 20 Minuten in die Kabinen.
Zwei Ballverluste Moskaus sowie einen Korbleger von Jacobsen war die zweite Hälfte erst alt, als Ettore Messina die Auszeit beantragte, um seine Spieler wach zu rütteln. Wie gewünscht zeigten die in weiß gekleideten Akteure sich danach wieder konzentrierter und erzielten durch einen Jackson-Dreier das 39:51. Bamberg gelang es nicht, den Rhythmus der Partie wie erhofft zu beeinflussen, das eigene Angriffsspiel fand fast ausschließlich um die Dreierlinie herum statt, von wo man nicht hochprozentig genug traf. Hinten schloss man gute Defensivsequenzen zu selten mit eigenem Rebound ab oder lud ZSKA durch Fehler zum Punkten ein. 43:59 stand es daher nach 28 Minuten aus Bamberger Sicht, 47:62 vor den letzten zehn Minuten.
Auf ein ähnliches Viertel wie gegen Malaga hofften die 6.800 Zuschauer und Sharrod Ford, bis dahin einziger zweistellig punktender Bamberger, sorgte per Dreier für einen guten Start. Weil Jackson Walshs Dreierversuch unterlief, konnte der durch drei Freiwürfe auf unter zehn Zähler Rückstand verkürzen bei noch 8:16 Minuten auf der Uhr. Wie selbstverständlich brachte der russische Topclub Krstic in Position, der nur per Foul zu stoppen war und von der Linie sicher verwandelte. Durch Reboundüberlegenheit gegen die Zonenverteidigung der zu zögerlichen Domstädter distanzierte man diese nach 35 Minuten wieder. Walshs Energieleistung zum 57:66 ließen Micov und Weems zwei Dreier folgen, damit war drei Minuten vor dem Ende die endgültige Entscheidung gefallen. Die Luft war bei den Oberfranken nun komplett raus und Moskau schraubte die Differenz noch weiter nach oben. Endstand: 58:78 aus Bamberger Sicht.
Für die Brose Baskets geht es nun weiter mit einem Auswärtsspiel in der Beko BBL. Am kommenden Sonntag um 17 Uhr ist der deutsche Meister zu Gast bei Phoenix Hagen. In der Turkish Airlines Euroleauge sind die Bamberger am 14. März wieder im Einsatz – Gegner in Istanbul ist dann Anadolu Efes.
Brose Baskets: Ford (16), Walsh (13), Zirbes (8), Gavel (7), Jacobsen (7), Nachbar (5), Massey (2), Neumann, Schmidt, Tadda
ZSKA Moskau: Krstic (17), Micov (17), Teodosic (16), Weems (11), Kaun (10), Papaloukas (4), Jackson (3), Vorontsevich
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