Kinder im Landkreis Forchheim psychisch stärken: BKK-Kindergartenprojekt "Mit mir nicht!" macht Station

Selbstbewusste Kinder sind im Alltag stark und auch Gefahren besser gewachsen. Die Betriebskrankenkassen in Bayern unterstützen deshalb mit dem bayernweiten Programm „Mit mir nicht!“ die psychische Stärkung im Kindergarten. Am 4. März 2013 steht das Thema Selbstbewusstsein von Kindern auf der Agenda einer Konferenz für leitende Erzieherinnen und Erzieher des Landkreises Forchheim.

Im Rahmen des Projekts „Mit mir nicht!“ werden die Kindergartenleiterinnen von Pädagogen des Instituts für Prävention und psychologische Gesundheitsförderung geschult und mit einer umfangreichen Materialienbox ausgestattet. Bayernweit profitieren alle sechstausend Kindergärten und -tagesstätten von diesem bislang einmaligen Projekt, das die Betriebskrankenkassen in Bayern finanziell und ideell fördern. Die Schulungen finden nach und nach in allen Regionen Bayerns statt.

Schon im Alter von 3-6 Jahren kann der Keim für Depressionen, Angst- oder Zwangsstörungen, Aufmerksamkeitsdefizite oder Essstörungen entstehen. Deshalb setzt das Projekt auf die pädagogische Arbeit mit dieser Altersgruppe. „Wir wollen mit diesem Präventionsprojekt dazu beitragen, dass schon kleine Kinder Lebenskompetenz und Selbstvertrauen entwickeln. Entsprechende Angebote im Kindergarten sind vielversprechend. Denn psychische Erkrankungen lassen sich nach Expertenmeinungen bereits im Kindergartenalter vorbeugen. Für uns Betriebskrankenkassen sind die Versichertengelder in „Mit mir nicht!“ deshalb gut investiert“, erklärte Sigrid König, Vorständin des BKK Landesverbandes Bayern.

Eine wesentliche Stärke des Projekts „Mit mir nicht!“: Die Erzieherinnen können anhand der Materialien und Schulungen den Kindern ohne Drittunterstützung Lebenskompetenz und Selbstbewusstsein vermitteln. Jede Materialienbox bietet rund siebzig Spielanleitungen und wird mit einem Handbuch sowie einem internetbasierten Tutorenprogramm unterstützt. Die Materialien können jederzeit mit Spieldauern von fünf bis dreißig Minuten in den Kindergartenalltag integriert werden, was den spontanen und kontinuierlichen Einsatz fördert.

Ernährungs- oder Bewegungsthemen sind in vielen Kindergärten angekommen, die psychische Stärkung führt oft noch ein Schattendasein. Dabei ist der Kindergarten für die primärpräventive Arbeit bestens geeignet: Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes waren 2010 rund 90 Prozent der 3- bis unter 6-Jährigen in Bayern in einer Kindertagesbetreuung.