Erzbischof Schick würdigt scheidenden Papst Benedikt XVI. als Mann des Glaubens und des Gebets

Symbolbild Religion

„Die Begegnung mit Jesus Christus ist für ihn A und O des christlichen und kirchlichen Lebens“

(bbk) Bambergs Erzbischof Ludwig Schick hat in einem Pontifikalamt Papst Benedikt XVI. als einen Mann des Glaubens und des Gebets gewürdigt. „Er hat den Glauben treu, unverfälscht, vertrauensvoll und froh weitergegeben. Er war ein Fels in der Brandung in den wahrhaftig aufgewühlten Wellen des Meeres unserer Zeit“, predigte der Bamberger Oberhirte am Donnerstagabend im Bamberger Dom.

„Durch sein umfassendes Wissen und seine tiefe Frömmigkeit, war er der Kirche ein stabiles Fundament und ein weitblickender Steuermann. Er hat die Brüder und Schwestern gestärkt, mit seiner einfachen Art zu reden und zu schreiben, die dennoch theologische Klarheit und spirituelle Tiefe auszeichneten“, sagte Erzbischof Schick.

Benedikt XVI. sei ein Papst der Weltkirche gewesen und habe sich für alle Katholiken weltweit als guter Hirte eingesetzt. Er habe dreimal Deutschland besucht, erinnerte Erzbischof Schick. Weltweit habe der Papst den Glauben verkündet, in Brasilien, ebenso wie in Australien, in Angola oder in Kuba. Sein besonderes Augenmerk habe den verfolgten und bedrängten Christen gegolten, für die er sich eingesetzt habe. Der Gebetstag für die Christen in China sei ein Zeugnis dafür.

Die Begegnung mit Jesus Christus sei für Benedikt XVI. das A und O des christlichen und des kirchlichen Lebens. Dies habe er auch in seiner ersten Enzyklika ‚Deus Caritas est – Gott ist die Liebe‘ deutlich gemacht. In dieser Enzyklika schrieb er: „Am Anfang des Christ seins steht nicht ein ethischer Entschluss, oder eine große Idee, sondern die Begegnung mit einem Ereignis, mit einer Person, die unserem Leben einen neuen Horizont und damit seine entscheidende Richtung gibt.“

Erzbischof Schick erinnerte in seiner Predigt zudem an die beiden Briefe, die Papst Benedikt XVI. zum 1000-jährigen Bistumsjubiläum und zum 1000-jährigen Domjubiläum geschrieben hatte, sowie an die Begegnung in Castel Gandolfo anlässlich der Diözesanwallfahrt im Jahr 2007. Auch bei seiner Ansprache in Castel Gandolfo sei es dem Heiligen Vater um die Stärkung des Glaubens gegangen. Damals sagte er: ‚Möge die Jubiläumswallfahrt den Glauben und die Freude an Gott stärken, damit Sie im Alltag seine Zeugen sein können.‘

Eine ähnliche Intention habe auch der Brief, den der Heilige Vater 2007 anlässlich des 1000-jährigen Bistumsjubiläums geschrieben habe. Darin heißt es: ‚Eigentlich geht es um die je neue Begegnung eines Jeden mit dem in seiner Kirche geheimnisvoll gegenwärtigen Christus. Zu dieser Begegnung führen das Bemühen im treuen täglichen Gebet und die ehrfürchtige Feier der Mysterien von Leiden, Tod und Auferstehung des Herrn in der heiligen Liturgie, die Hochschätzung der Sakramente; nicht zuletzt des Bußsakramentes; sowie das beharrliche Streben nach Verwirklichung des Evangeliums im Alltag.‘ Der Papst, so Erzbischof Schick habe damals darauf hingewiesen, dass dies in den Familien und Pfarreien immer wieder aufs Neue selbstverständlich werden müsse.

In seinem Brief zum 1000-jährigen Domjubiläum im vergangenen Jahr habe Papst Benedikt XVI. auf die beiden Bistumsgründer und –heiligen, Heinrich II. und Kunigunde verwiesen: ‚An diesem heiligen Herrscherpaar mögt ihr, liebe Brüder und Schwestern, erkennen, was es heißt, als Christen inmitten der Welt zu leben und sie im Geist Christi zu gestalten‘.

Zum Abschluss seiner Predigt wandte sich Erzbischof Schick an Papst Benedikt und sagte: „Du willst ein Beter für die Kirche sein, bete auch für uns im Erzbistum Bamberg.“