Sonntagsgedanken: Der Rat eines sympathischen Menschen
„Wer nicht an Christus glauben will, der muß sehen, wie er ohne ihn raten kann. Ich und du können das nicht. Wir brauchen jemanden, der uns hebe und halte, weil wir leben, und uns die Hände unter den Kopf lege, wenn wir sterben sollen; und das kann er überschwenglich, nach dem, was von ihm geschrieben steht, und wir wissen keinen, von dem wirs lieber hätten.“
Können sie diesen Ausspruch von Mattias Claudius unterschreiben? Viele Menschen können heute scheinbar ohne Christus „raten“, das heißt, sich im Leben zurechtfinden und anderen weiterhelfen. Da gibt es die Anhänger fremder Religionen, die Humanisten und ich erstaune immer wieder, wie menschenfreundlich, wie weise die moderne Psychologie arbeitet. Andere beschränken sich auf wohlfeile allgemeingültige Phrasen, sprechen vom Schicksal, vom Zufall und kommen damit augenscheinlich gut aus. Mancher hat wohl auch einen zuverlässigen Freund oder Partner,der ihn in schlimmer Zeit „hebe und halte“, ihm in der letzten Stunde „die Hände unter den Kopf lege“. Freilich überzeugt mich das Wort des lebensfrohen leutseligen Matthias Claudius doch: In Christus kommt Gott zu uns, in Christus hat Gott unsere Schuld, unser Leid auf sich genommen, hat uns den Weg zum ewigen Heil geebnet. Die Liebe Gottes, des Weltschöpfers, ist eben unvergleichbar mehr als die Liebe des besten Freundes, denn Freunde können wohl Verständnis für uns aufbringen, können Zeit mit uns verbringen, aber sie sind doch Menschen mit menschlichen Schwächen, machtlos gegen die Macht des Unglücks, der Gewalt, der Krankheit, des Todes. Der ewige Herr von Raum und Zeit, er liebt mich kleines Menschenkind ohne wenn und aber, ohne Abstrich und Vorleistung, und zwar so sehr, daß Christus FÜR MICH sterben mußte, damit ich auf der Wanderschaft meines Lebens einen festen Halt habe, schließlich auch einen Wegbegleiter über die Schwelle des Todes.Als Christen blicken wir hinaus über den Todeshorizont unserer Welt, denn Gottes neue Welt bricht schon in diese alte hinein, saugt sie gewissermaßen auf, durchdringt und verwandelt sie. Lassen wir uns also hineinnehmen in diesen Prozess und folgen wir dem Beispiel Christi, wie es von ihm in den Evangelien zu lesen steht.
Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
- nicht verheiratet
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