Grüne fordern P+R-Konzept für den Landkreis Forchheim
Ein umfassendes Park+Ride-Konzept (P+R) fordern die Grünen für den Landkreis Forchheim. Hintergrund sind die zunehmenden Klagen über die Belastungen der Bürgerinnen und Bürger durch den motorisierten Individualverkehr.
Die Zunahme des Straßenverkehrs im Landkreis Forchheim führt dazu, dass Gemeinden sowie Bürgerinnen und Bürger neue Straßen fordern. Beispiele dafür sind die Umgehung von Dormitz, die Westumgehung Neunkirchen, der Ostast der Südumgehung Forchheim oder die Forderung nach Ortsumgehungen für Wimmelbach, Oesdorf und Ebermannstadt, wie sie in der Aufstellung für den Bundesverkehrswegeplan 2015 vorgesehen sind.
„Zur Zeit stehen aber weder die finanziellen Mittel zur Verfügung noch ist eine zeitnahe Umsetzung der Projekte zu erwarten“, so die grüne Kreisrätin und Bundestagskandidatin Lisa Badum. Deshalb müssten andere Wege beschritten werden, um die Menschen vor Ort schnell und spürbar zu entlasten.
Die Grünen erinnern auch daran, dass der Straßenverkehr als ein Hauptverursacher des Klimawandels gilt und deswegen ja bereits der Regionalplan Oberfranken-West eine Erhöhung des ÖPNV fordert. Um gerade den schienengebundenen Verkehr zu stärken, sollten „die bestehenden Nahverkehrsstrecken durch die Einrichtung attraktiver Taktverkehre und eine bessere Gestaltung der Haltestellen und Bahnhöfe in ihrem Bestand“ gesichert werden, so die Ausführungen im Regionalplan, der ebenso eine bessere Abstimmung der Verkehrsträger aufeinander fordert.
„Wir brauchen deshalb unbedingt ein durchdachtes P+R-Konzept für den Landkreis im Hinblick auf eine bessere Vernetzung von Individual- bzw. Busverkehr und schienengebundenen Verkehrsträgern wie Gräfenberg- und Wiesenttalbahn sowie die S-Bahn“, schlägt der grüne Landtagskandidat Karl Waldmann vor. Neben genügend Parkplätzen gehören auch Fahrradstellplätze sowie geeignete Zufahrtsstraßen und Wendemöglichkeiten für die Busse dazu.
Die Kommunen können bei der Anlage von P+R-Stellplätzen mit Fördermitteln rechnen, z.B. mit 4.100.- €/pro PKW-Stellplatz und 600.- €/pro überdachtem Fahrradstellplatz, so die Grünen, die sich bereits bei der Regierung sachkundig gemacht haben.
Die Grünen werden ihre Vorschläge in den Arbeitskreis zum Nahverkehrsplan einbringen, dessen Fortschreibung aktuell ansteht.
„Neben der Reduzierung des Individualverkehrs müssen aber auch Maßnahmen wie Tempo 30 innerhalb geschlossener Ortschaften weiterverfolgt werden, um den Verkehr für die Menschen vor Ort erträglicher zu machen“, so der Neunkirchner Holger Kotouc, Kreisvorstandssprecher der Grünen, der sich davon bereits eine nachhaltige Verbesserung der Situation in Oesdorf, Wimmelbach oder Gosberg erhofft.
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