Erlebnisausstellung "Grenzen erleben" noch bis 24. Februar im Bayreuther RW21
Umfangreiches Rahmenprogramm mit Workshops
Vom 20. bis 24. Februar findet die Erlebnisausstellung „Grenzen erleben“ zum Thema Depression und Psychose im Bayreuther RW 21, in den Räumen der städtischen Volkshochschule, statt. Veranstalter ist eine Projektgruppe des Behindertenbeirates der Stadt Bayreuth, bestehend aus dem Arbeitskreis: Geistige Behinderung und Psychische Erkrankung. Die Auftaktveranstaltung am 19. Februar wurde von Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe eröffnet, die auch die Schirmherrschaft übernommen hat. Gefördert wird das Projekt u. a. von der Oberfranken-stiftung und der Regionalen Fördergemeinschaft der Krankenkassen Runder Tisch Coburg.
Psychische Erkrankungen nehmen zu. Jeder dritte Erwachsene in Deutschland litt in den Jahren 2010/2011 an einer psychischen Erkrankung. Auch die Zahl der Krankschreibungen wegen psychischer Erkrankungen ist deutlich gestiegen. Nach Statistiken der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden mindestens vier Millionen Menschen in Deutschland an einer behandlungsbedürftigen Depression. Psychische Erkrankungen sind eine gesundheitspolitische Herausforderung. Die Ausstellung „Grenzen erleben“ macht die Symptomatik der beiden psychischen Erkrankungen, Depression und Psychose nachvollziehbar und mit den eigenen Sinnen erlebbar. Dies ist das Besondere dieser Ausstellung – der Erlebnisaspekt: Wie fühlt sich jemand, der beispielsweise an einer Depression erkrankt.
Im Mittelpunkt des mit dem Antistigma-Förderpreis 2008 ausgezeichneten Ausstellungsprojekts stehen zwei Erlebnisräume, in denen Depressionen und Psychosen durch mechanische, akustische und visuelle Elemente erlebbar gemacht werden. Die interaktive Ausstellung ermöglicht es den Ausstellungsbesuchern Einschränkungen, welche mit einer Erkrankung einhergehen, nachzuvollziehen.
Durch Information über die Erkrankung wird der psychischen Erkrankung ihr Schrecken genommen. Berührungsängste und Barrieren im Kopf werden abgebaut. Die Ausstellung Grenzen erleben schafft Foren, sich aktiv mit den Themen der Betroffenen auseinandersetzen zu können. Der Grundsatz Verstehen nicht Verurteilen und Vorbeugen statt heilen, steht im Mittelpunkt. Dabei wird die Ausstellung von Fachkräften betreut, damit in Krisensituationen Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Die Ausstellung ist für „Nicht-Betroffene“ konzipiert, um einen Einblick in die Welt von psychisch kranken Menschen zu bekommen.
Begleitet wird die Ausstellung durch ein breit angelegtes Rahmenprogramm wie zum Beispiel Informationstafeln, einem Film, Workshops oder einer Bilderausstellung aus der Kunsttherapie der IDA-Gruppe. Die Workshops beginnen am Mittwoch, 20. Februar, um 16 Uhr mit dem einstündigen Workshop „Wer bin ich?“, der am Sonntag, 24. Februar, von 16 bis 17 Uhr noch einmal stattfindet. Am Donnerstag, 21. Februar, und am Samstag, 23. Februar, jeweils ab 16 Uhr, lautet der Titel eines Workshops „Farbinteraktion“. Der Workshop „Klangreise“ findet am Freitag, 22. Februar, um 16 Uhr, sowie am Samstag, 23. Februar, und Sonntag, 24. Februar, jeweils um 14.30 Uhr, statt. Die Anmeldung erfolgt jeweils vor Ort.
Bei Gruppen ist eine Anmeldung erforderlich. Die Gruppenanmeldung erfolgt über Tel. 09 21/25-12 47 oder per Mail an bettina.wurzel@stadt.bayreuth.de. Einzelne Besucher benötigen keine Anmeldung. Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 24. Februar, täglich von 10 Uhr bis 19 Uhr geöffnet.
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