Forchheimer Grüne: Lohnverzicht hielt Ebermannstädter Klinik über Wasser
Anders als der Forchheimer OB Franz Stumpf sieht der grüne Fraktionsvorsitzende im Kreistag Karl Waldmann die Ursachen für das enorme Defizit an der Klinik Fränkische Schweiz (KFS) in Ebermannstadt. Stumpf nannte tariflich vereinbarte Lohnsteigerungen sowie die Übernahme von Pflegekräften aus der Service GmbH in den Tarifvertrag als eine der Hauptursachen für das Minus.
500.000.- € habe die KFS jährlich durch die Auslagerung von zwischenzeitlich der Hälfte der Angestellten in die hausinterne Zeitarbeitsgesellschaft eingespart, argumentiert Waldmann. „Diese Personen aus überwiegend unteren Lohngruppen nun für das Defizit mitverantwortlich zu machen, halte ich für unanständig“, so der grüne Fraktionsvorsitzende, selbst kein Aufsichtsrat der KFS. Gerade diese Angestellten der Service GmbH hätten durch geringere Löhne sowie Verzicht auf Schichtzuschläge und die Zusatzversorgungskasse (ZVK), eine zusätzliche Altersversorgung für kommunale Bedienstete, einen erheblichen Beitrag zur Solvenz der Klinik in den vergangenen Jahren geleistet. Von einem vergleichbaren Opfer der außertariflichen Mitarbeiter in der Chefetage sei bisher nichts bekannt.
Und normale Lohnerhöhungen nach jahrelanger Enthaltsamkeit seien doch kalkulierbar und vor allem berechtigt.
Seit Jahren schon fordern die Grünen im Kreistag einen anderen Wirtschaftsprüfer, was an der Haltung der übrigen Fraktionen gescheitert ist. „Seitdem die Wirtschaftsprüfung nicht mehr durch Frau Härtle vom Kommunalen Prüfverband, sondern durch die Bambergerin Seidl erfolgte, fehlte den Aufstellungen eine gewisse kritische Distanz gegenüber der Geschäftsleitung“, so Waldmann, der auch grüner Direktkandidat für den Landtag ist. Dadurch war es den Kreisrätinnen und Kreisräten kaum mehr möglich, ein klares Bild von der wirtschaftlichen Situation der KFS zu gewinnen und zu erkennen, was möglicherweise schief läuft.
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