"Schlechte Noten für Bayreuth im ADFC-Fahrradklima-Test 2012"
Steininger fordert: Bayreuth muss fahrradfreundlicher werden
Der ADFC hatte Ende letzten Jahres die FahrradfahrerInnen in ganz Deutschland aufgerufen, einen Fragebogen auszufüllen und die Fahrradsituation vor Ort zu bewerten. Beurteilt werden sollten das Fahrrad- und Verkehrsklima, der Stellenwert des Radverkehrs, die Sicherheit beim Radfahren, der Komfort beim Radfahren sowie Infrastruktur und Radverkehrsnetz. Bei der größten Umfrage dieser Art, die vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung im Rahmen der Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans gefördert wird, belegt die Stadt Bayreuth in der Kategorie der Kommunen der Stadtgrößengruppe unter 100.000 EinwohnerInnen lediglich Platz 178. Das Ergebnis nimmt die grüne Stadträtin Sabine Steininger zum Anlass, einen Berichtsantrag einzureichen und die Stadt Bayreuth zum Handeln aufzufordern.
„Der Vergleich zum Jahr 2005 ist ernüchternd: Der Vergleichswert der Stadt Bayreuth liegt im vierten Fünftel der Spanne zwischen bester und schlechtester Stadt,“ für Steininger ist dies ein klares Indiz für die unterdurchschnittliche Entwicklung des Radverkehrs in Bayreuth in den letzten Jahren. „Das Ergebnis ist beschämend. Es zeigt, dass insgesamt enormer Handlungsbedarf besteht, und Bayreuth noch weit davon entfernt ist, eine fahrradfreundliche Kommune zu sein“, so das Fazit der grünen Stadträtin, die darauf hinweist, dass die einzelnen Bewertungen deutlich machen würden, dass es sowohl um den Stellenwert des Radverkehrs als auch um Komfort und Sicherheit im Radverkehr in Bayreuth schlecht bestellt sei. Dies spiegele sich vor allem in den Antworten auf Fragen nach Werbung für das Fahrradfahren, aber auch nach Hindernissen, FalschparkerInnen und Winterdienst auf Radwegen, dem Fahren auf Radwegen und Radfahrstreifen, im Mischverkehr mit Kraftfahrzeugen sowie bei der Führung an Baustellen wider. Handlungsbedarf würde aber auch bei der Ampelschaltung für RadfahrerInnen, der Breite der Fahrradwege und der Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln gesehen.
„Das Ergebnis des ADFC-Fahrradklima-Test zeigt, dass die Städte weit vorne in der Rangliste landen oder sich stark verbessern, die sich die Förderung des Radverkehrs explizit auf die Fahnen geschrieben haben“, führt Steininger aus und verweist auf München mit ihrer „Radlhauptstadt-Kampagne“.
„Auch wenn in jüngster Zeit mit den Planungen für den Kreisel Weiherstraße und für die Verkehrsführung in der Wieland-Wagner-Straße seitens der Stadtverwaltung gute Ansätze vorgelegt wurden, so darf dies nicht darüber hinweg täuschen, dass dies lediglich Einzelmaßnahmen sind. Verkehrsplanung in Bayreuth setzt noch immer nicht auf eine Verminderung der Kfz-Ströme und geschieht nach wie vor aus der Perspektive der Autofahrerinnen und Autofahrer. Sicherheit und Komfort von Radfahrerinnen und Radfahrern, aber auch von Fußgängerinnen und Fußgängern spielt dabei nach wie vor eine untergeordnete Rolle,“ so Steiningers Kritik.
„Es ist daher höchste Zeit, dass die Stadt Bayreuth es sich zum Ziel setzt, den Radverkehrsanteil erheblich zu steigern und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Bayreuths Oberbürgermeisterin ist gefordert, die Bürgerinnen und Bürger zur häufigeren Nutzung des Fahrrads zu motivieren und eine echte Radkultur zu etablieren,“ so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sabine Steininger, für die Radfahren nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern vor allem urbaner Lebensstil ist.
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