"Malteser stehen für Menschlichkeit in höchster Perfektion"
CSU-Europaabgeordneter überbringt gute Nachrichten aus Brüssel: Privatisierungstendenzen vermieden
„Das ist Menschlichkeit und Nächstenliebe in höchster Perfektion“ – sichtlich beeindruckt zeigte sich der CSU-Europaabgeordnete Martin Kastler beim Besuch der Einsatzzentrale der Malteser in Nürnberg-Eibach. Und eine gute Nachricht aus Brüssel hatte er auch gleich im Gepäck: Ein Gesetzesvorhaben der EU zum öffentlichen Vergaberecht macht bei Rettungsdiensten eine Ausnahme – „Qualität und flächendeckende Versorgung bleiben erhalten, der Bereich vor rein profitorientierten Investoren geschützt“, so Kastler zu den tagesaktuellen Abstimmungsergebnissen aus Brüssel.
Für Kastler, der die Arbeit der Malteser durch sein eigenes kirchliches Engagement seit längerem kennt, war dieser Informationsbesuch „auch ein Besuch bei Freunden“. Nichts desto trotz erfuhr der mittelfränkische Abgeordnete Aktuellstes über die Malteser – gemeinsam präsentiert von den beiden Diözesangeschäftsführern Stefan Dobhan aus Eichstätt und Achim Hölper aus Bamberg.
Für weiteren Gesprächsstoff sorgten aktuelle Gesetzgebungsvorhaben auf europäischer Ebene. „Die Rettungsdienste sind ein gutes Beispiel dafür, wie sehr europäische Vorgaben unser tägliches Leben schon heute bestimmen. Jetzt gehts darum, die Gesetze so zu verbessern, dass sie helfen statt zu behindern“, so Kastler. Das gelinge am besten im direkten Dialog. Ein Thema, das Rettungsdienste, Feuerwehr und das gesamte Ehrenamt in den letzten Wochen stark bewegte waren die sogenannte „EU-Arbeitszeitrichtlinie“ und die Anrechnung des Ehrenamts auf eine eventuelle Wochenhöchstarbeitszeit. „Vorerst Entwarnung“, sagt Kastler, der Sozialpolitischer Sprecher der CSU im Europäischen Parlament ist. Die Verhandlungen der Sozialpartner seien gescheitert. Nun müsse die Europäische Kommission einen neuen Vorschlag vorlegen. „Wir werden aufmerksam bleiben und politische Brandwache halten“, so Kastler im Jargon der Einsatzkräfte.
Einen Erfolg im Sinne der Malteser habe man, so Kastler, auch bei der sogenannten Konzessionsrichtlinie zur Neuregelung öffentlicher Vergabeverfahren erreicht: „Rettungs- und Katastrophendienste bleiben ausgenommen, der funktionierende Markt damit vor rein profitorientierten Anbietern geschützt.“ Ebenfalls interessant für die Malteser: Europas Pläne für einen gemeinsamen Katastrophendienst. „Europa wird von denen gestaltet, die durch Ihre Eingaben Gesetze ins Laufen bringen“ erläuterte Kastler und ermunterte die Malteser nicht alles einfach hinzunehmen was aus Brüssel kommt, sondern mit Anliegen und Vorschlägen auf ihn zuzugehen.
Der Eichstätter Diözesanleiter Guy Graf von Moy de Sons schilderte Kastler, der auch Entwicklungspolitischer Sprecher der CSU ist, das Engagement der Malteser in Südafrika in der „Brotherhood of Blessed Gérard“. Diese Einrichtung des Malteser Ordens und deren umfassendes AIDS-Hilfsprojekt wird von dem bayerischen Benediktiner Pater Gerhard Clemens Lagleder O.S.B. geleitet, und ist auf die Unterstützung aus seiner Heimat angewiesen. Schon heute, so Kastler, profitierten viele Projekte der Malteser weltweit von EU-Fördermitteln – „Ihr Einsatz garantiert uns, dass die Gelder wirklich dort ankommen, wo sie gebraucht werden.“
Überzeugen von der Qualität des „Malteser Menüservice“ konnte sich Kastler beim gemeinsamen Mittagessen, begleitet vom angeregten Austausch über die Dienstleistungen der Malteser für Senioren und Menschen mit Handicaps. Bei der Vorstellung der neuen Gerätewagen Sanität 25 und des Notarztintensivtransportwagens (NAWplus) erlebte Kastler den hohen Qualitätsstandard der Malteser.
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