Geldabholer nach Schockanrufen festgenommen – Drei Täter in Haft

Symbolbild Polizei

Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Oberfranken, der Staatsanwaltschaft Bayreuth und der Staatsanwaltschaft Hof

KULMBACH / HOF. Am Samstag kam es erneut zu mehreren Betrugsversuchen durch die Masche „Schockanrufe“ im Raum Kulmbach und Hof. Den Polizeibeamten gelang es drei Geldabholer festzunehmen. Die Drei sitzen jetzt in Untersuchungshaft.

Das Vorgehen der Betrüger ist immer das gleiche. Durch eine geschickte Gesprächsführung am Telefon täuschen die Betrüger ihre vorwiegend älteren Opfer. Diese sind der Meinung, mit einem Verwandten, meist Enkel oder Neffen, zu telefonieren. Unter glaubhafter Schilderung, dass sie sich in einer ausweglosen finanziellen Notlage befänden, werden die ahnungslosen Opfer um die Auszahlung eines angeblich dringend benötigten, hohen Bargeldbetrages gebeten. Teilweise ruft auch der vermeintliche Rechtsanwalt ihres Verwandten an.

Im Januar 2013 ereigneten sich in ganz Oberfranken insgesamt zirka 30 solcher Schockanrufe, die der Polizei gemeldet wurden. Im Laufe des Samstags kam es in Hof, Kulmbach und Bayreuth zu mehreren Schockanrufen. Bislang Unbekannte täuschten oben geschilderte Notsituation vor und verlangten Bargeld.

Die bisherigen Presseveröffentlichungen und Präventionsmaßnahmen zeigten Wirkung. Die vermeintlichen Opfer reagierten geistesgegenwärtig und verständigten die Polizei. Noch ehe es zu einer Geldübergabe kam, konnte die Kulmbacher Polizei einen 18-jährigen Litauer festnehmen, der als Geldabholer unterwegs war. Die Polizeibeamten in Hof konnten ebenfalls rechtzeitig zugreifen. Sie nahmen zwei 19- und 29-jährige Männer aus Litauen fest, bevor sie die Geschädigten um ihr Erspartes bringen konnten.

Beamte der Kripo Bayreuth führten den 18-Jährigen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth dem Haftrichter am Amtsgericht Bayreuth vor. Dieser erließ Haftbefehl gegen den jungen Litauer und ließ ihn in die Justizvollzugsanstalt bringen.

Die beiden anderen Festgenommen wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hof dem Haftrichter am Amtsgericht Hof vorgeführt. Nach Erlass der Haftbefehle brachten Beamte der Kripo Hof sie in die Justizvollzugsanstalt.

Die Ermittlungen hat die Kriminalpolizei mit Zentralaufgaben übernommen. Die weiteren sehr aufwändigen und langwierigen Ermittlungen müssen zeigen welche Fälle den Inhaftierten vorgeworfen werden können.

Die oberfränkische Polizei rät deshalb:

  • Lassen Sie keine fremden Personen in die Wohnung
  • Seien Sie also misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht kennen.
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
  • Fragen Sie bei einem solchen Telefonat nach persönlichen Daten/ Erlebnissen, die nur Ihr Verwandter beantworten kann.
  • Wenn Sie telefonisch um Geld für einen Verwandten gebeten werden, rufen Sie den Verwandten unter der Ihnen bekannten Telefonnummer zurück. Ziehen Sie im Zweifelsfall Familienmitglieder oder unverzüglich die Polizei hinzu.
  • Übergeben Sie niemals Geld noch Wertsachen an Ihnen unbekannte Personen.
  • Wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt dann rufen Sie die Polizei unter der Notrufnummer 110!

Weitere Informationen zu dem Thema finden sie unter folgendem Link:

http://www.polizei.bayern.de/oberfranken/news/warnungen/index.html/171845