Fasan mit "Winterpelz"
Gut zu sehen sind auf dem Foto die typischen Merkmale eines Hühnervogels: der gedrungene Körper, der leicht gebogene, unspezialisierte Schnabel, die kurzen Flügel und die für einen Bodenbewohner typischen Lauf- und Scharrfüße. Der Fasan läuft lieber, als daß er fliegt. Bei Gefahr drückt er sich, startet dann schwirrend mit hoher Geschwindigkeit, fliegt ein kurzes Stück geradeaus, fällt wieder ein und rennt als „Infanterist“ sofort in Deckung. Die Sporne an den Läufen der Hähne dienen zur Verteidigung, werden aber auch gegen Rivalen bei den Balzkämpfen eingesetzt. Fasst ein Beutegreifer den auffälligen Gockel oder die brütende Henne bei den fast körperlangen Stoßfedern, so hat er buchstäblich das Nachsehen. Die Federn sitzen nämlich sehr locker und können wie ein Eidechsenschwanz abgeworfen werden; sie wachsen dann nach dieser Schreck- oder Schockmauser in relativ kurzer Zeit wieder nach. Nachts baumt der Fasan zum Schutz vor Bodenfeinden – anders als z.B. das Rebhuhn – auf, kann aber mit seinen Lauffüßen nicht von Ast zu Ast hüpfen.
Vor allem in den niedrigeren Lagen des Landkreises ist der Fasan noch recht häufig anzutreffen, wobei der Bestand einerseits durch Aussetzungen und Winterfütterung gestützt, andererseits natürlich auch bejagt wird (210 erlegte Hähne im Jahr 2010). Bayernweit ist nach einem stärkeren Anstieg mit Schwankungen dann seit dem Jahr 2008 ein Bestandsrückgang von mehr als fünfzig Prozent zu verzeichnen. Hierfür sind neben anderen Faktoren, wie Feinddruck und jeweilige Höhe der Aussetzungen durch die Jäger wohl vor allem Veränderungen in der Landwirtschaft verantwortlich: Häufige Mahd, verstärkter Maisanbau auf großen Schlägen und Wegfall von Flächenstilllegungen machen es dem Fasan zunehmend schwer, sich zu behaupten. Es bleibt abzuwarten, wie es weitergeht mit einem schon von den Römern bei uns eingeführten asiatischen Vogel, der vor gut 200 Jahren dann in großem Stil ausgewildert wurde.
Anne Schneider
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