Bäckereiüberfälle in Franken – Mutmaßlicher Täter festgenommen
(ots) – Seit November 2012 häuften sich Überfälle auf Bäckereien in Franken. Gestern Morgen (24.01.2013) wurde nach umfangreichen Ermittlungen durch die „EKO Brot“ und der beteiligten Ermittler aus Ober- und Unterfranken ein 48-jähriger in Nürnberg als Tatverdächtiger festgenommen.
Bereits seit Mitte November 2012 soll der Mann insgesamt 11 Bäckereigeschäfte überfallen haben. Sechs Überfälle fanden in Mittelfranken (2 x Nürnberg, 2 x Schwaig, Hersbruck und Baiersdorf), vier Überfälle in Unterfranken (2 x Würzburg und 2 x Kitzingen) und ein Überfall in Oberfranken (Bayreuth) statt.
In allen Fällen betrat der Tatverdächtige kleinere Bäckereifilialen, bedrohte die allein anwesende Verkäuferin und forderte unter Vorhalt einer Schusswaffe Bargeld. Dabei besprühte er in drei Fällen die Angestellte mit einer Art Reizgas. Anschließend flüchtete er unerkannt mit seiner Beute, die in der Regel wenige Hundert Euro betrug.
Nach jedem Überfall wurden umfangreiche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet. Hierzu wurden unter anderem mehrere Polizeihubschrauber und Spezialhunde eingesetzt. Bereits nach dem zweiten Fall gelang es mit Hilfe einer Zeugin ein Phantombild zu erstellen. Hierbei ergab sich nun eine große Übereinstimmung mit dem Verdächtigen. Außerdem lobte das Bayerische Landeskriminalamt eine Belohnung in Höhe von 3.000 Euro aus. Bei der EKO Brot gingen zahlreiche Hinweise ein. Über 100 Spuren wurden inzwischen abgearbeitet.
Bei der Spurensicherung am Tatort in Oberfranken gelang es den Spezialisten des Fachkommissariates der Kriminalpolizei Bayreuth, eine Fingerspur zu sichern, die dem Beschuldigten zugeordnet werden konnte. Aufgrund des dringenden Tatverdachtes wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ein richterlicher Beschluss für die Durchsuchung der Wohnung des Festgenommenen in Nürnberg erlassen. Dieser wurde am Vormittag des 24.01.2013 vollzogen. Gleichzeitig nahmen Beamte der Nürnberger Spezialeinheiten den Beschuldigten vor seiner Wohnung im Nürnberger Stadtteil St. Jobst fest. Er leistete keinen Widerstand.
In der Wohnung des Tatverdächtigen fanden sich weitere Beweismittel, u. a. eine Schreckschusswaffe und Reizgassprühgerät. Beides sowie eine Jacke, die der mutmaßliche Täter bei den Taten getragen haben soll, wurde sichergestellt und werden nun kriminaltechnisch untersucht.
Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth beantragte gegen den 48-jährigen Nürnberger beim Ermittlungsrichter des Amtsgerichtes Nürnberg Haftbefehl wegen des Verdachts der schweren räuberischen Erpressung.
Im Laufe des 24. Januar wurde der mutmaßliche Räuber von Beamten der „EKO Brot“ vernommen. Zu den ihm vorgeworfenen Taten legte er bislang kein Geständnis ab. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gehen die Beamten allerdings davon aus, dass er für alle bisher begangenen 11 Überfälle verantwortlich sein dürfte.
Die Ermittlungen der „EKO Brot“ dauern an. Der Tatverdächtige wird im Laufe des Tages einem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Nürnberg überstellt.
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