Pottensteiner CSU feiert 125. Geburtstag von Dr. Michael Horlacher

Landtagspräsident Michael Horlacher am 11. Januar 1949 zur ersten Sitzung im Maximilianeum: "Wir stehen hier auf gutem bayerischen Boden". Foto: Bildarchiv Bayerischer Landtag

Landtagspräsident Michael Horlacher am 11. Januar 1949 zur ersten Sitzung im Maximilianeum: „Wir stehen hier auf gutem bayerischen Boden“. Foto: Bildarchiv Bayerischer Landtag

Mit einer Festveranstaltung im Gasthof Goldene Krone am Freitag, 18. Januar um 19 Uhr gedenkt der CSU-Ortsverband dem ersten bayerischen Landtagspräsidenten Dr. Michael Horlacher. Vor genau 125 Jahren ist er in Pottenstein geboren. Zu seinen Ehren wird eine Ausstellung über sein Leben und Wirken gezeigt und ein Vortrag abgehalten.

Der am 18. Januar 1888 in Pottenstein geborene Horlacher studierte Rechts- und Staatswissenschaften in München. Im Oktober 1914 trat er freiwillig ins 6. Feldartillerieregiment in Fürth ein, wurde aber bereits Anfang Dezember wegen Dienstunfähigkeit entlassen. Anschließend arbeitete er bis Frühjahr 1917 als Mitarbeiter im Bayerischen Statistischen Landesamt. Von 1917 bis 1918 war er volkswirtschaftlicher Schriftleiter bei der München-Augsburger Abendzeitung. 1919 war er Geschäftsführer des Zweckverbandes landwirtschaftlicher Vereine und der Agrarindustrie in Bayern. Von 1920 bis 1933 fungierte er als Direktor der neu geschaffenen Bayerischen Landesbauernkammer (Landwirtschaftskammer für Bayern). Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Horlacher 1933 aus politischen Gründen in den Ruhestand versetzt. 1933 und 1944 wurde er verhaftet, die letzten Kriegsmonate verbrachte er im KZ Dachau.

Nach dem Krieg war er Direktor des Bayerischen Raiffeisenverbandes und Staatskommissar für das landwirtschaftliche Genossenschaftswesen und beteiligte sich 1945 an der Wiedergründung des Bayerischen Bauernverbandes und an der Gründung der Christlich-Sozialen Union in Bayern. 1948 bis 1951 war er stellvertretender CSU-Vorsitzender. Von 1946 bis 1950 gehörte er wieder dem Bayerischen Landtag an und war der erste Präsident des Landtags. 1947 bis 1949 war er Mitglied des Parlamentarischen Rates beim Länderrat der amerikanischen Zone. Er gehörte dem Deutschen Bundestag in den ersten beiden Legislaturperioden 1949–1957 an und vertrat den Wahlkreis Forchheim im Parlament. Am 12. Oktober 1957 starb er in Bad Tölz.

Roland Rosenbauer