Affalterthaler Dreikönigswanderung am 6. Januar

Wanderpause nach halber Strecke beim wärmenden Lagerfeuer (Bild vom Vorjahr)

Wanderpause nach halber Strecke beim wärmenden Lagerfeuer (Bild vom Vorjahr)

(löw) Am kommenden Sonntag, den 6. Januar um 13.30 Uhr beginnt vor dem alten Affalterthaler Rathaus an der Hauptstraße die sehr beliebte „Dreikönigswanderung“ rund ums Dorf. Beliebt deshalb, weil die Strecke leicht zu begehen ist und weil auf halber Strecke ein Lagerfeuer mit hausgemachtem „Affalterthaler Dreikönigsglühwein“, Krapfen und frischen Brezen auf die Teilnehmer wartet. Nach zirka zwei Stunden kommen die Wanderer wieder in Affalterthal an, wo im Mehrzweckhaus ab 15.30 Uhr ein kräftiges „Kesselfleisch“-Essen auf die Besucher wartet. Wer den Begriff nicht kennt: Kesselfleisch ist Fleisch vom Schweinekopf, das man auch für die Herstellung von Pressack und Sulze benötigt. Dazu kommen Blut und Leberwürste frisch vom Kessel; alles vom Metzger aus Schweinthal, dem jungen Daniel Ossmann, der gerade dabei ist, eine eigene Metzgerei mit Partyservice aufzubauen. Und wer keine deftige Brotzeit will, kann sich mit Kaffee und hausgemachten Kuchen stärken. Dazu spielen die Affalterthaler Rathausmusikanten live und ohne Verstärker echte, fränkische Volksmusik.

Seit 32 Jahren wird diese geführte Dreikönigswanderung vom örtlichen Heimatverein ausgerichtet. Viele der teilnehmenden Wanderer sind Stammgäste und kommen vor allem wegen des Kesselfleischessens. Der Wetterbericht (wetterochs.de) verspricht für den Wandertag trockenes und für die Jahreszeit warmes Wanderwetter von bis zu zehn Grad. Noch ein Wort zum Brauchtum: Es gibt während er 12 Rauhnächte drei besonders heilige Tage: Heilig Abend, Silvester und Dreikönig. Im Volksmund heißt es deshalb: am 1. der besonderen Tage trinkt man sich Weisheit an, am 2. besonderen Tag, Schönheit und am 3. besonderen, dem Dreikönigstag, „Stärke“.

Wie das geht verrät nachfolgender Artikel:

Stärk‘ antrinken am 6. Januar

Das Stärk’ antrinken ist ein alter Brauch zu Beginn des neuen Jahres. Er findet am 6. Januar statt, der bis 1691 den Beginn des neuen Jahres markierte. Früher feierte man an diesem Tag das Neujahresfest, deshalb heißt es in Franken heute noch Großneujahr, Hochneujahr oder „Öberschder“. Da der Franke an sich in seinen Traditionen verwurzelt ist und er gerne Bier trinkt, wappnet er sich gegen alles Unheil des neuen Jahres, indem man sich in geselliger Runde Kraft und Gesundheit, im Volksmund „Stärk“, antrinkt.

Damit die „Stärke“ auch ein ganzes Jahr vorhält, sollte er für jeden Monat des Jahres ein Seidla trinken. Diese Gepflogenheit ist aus dem vorchristlichen Brauchtum der zwölf Raunächte entstanden, der Zeit „zwischen den Jahren“, in der Geister und Dämonen ihr Unwesen treiben. Durch Lärm, Ausräuchern und mit „Stärk“ sollten diese vertrieben werden. Verbreitet ist der Brauch vor allem in Oberfranken und den angrenzenden Regionen. Stärk’ oder „Stärke“ steht dabei für Kraft und Gesundheit. Der Text ist nachzulesen unter: http://www.braukultur-franken.de/fraenkische-braukultur/brauchtum/staerkeantrinken/staerkeantrinken.html

Das Thema Kesselfleisch wird bei der Genussregion Oberfranken ausführlich (auch mit kostenlosen Bildern) behandelt. Siehe: http://www.genussregion.oberfranken.de/spezialitaeten/spezialitaeten_von_a_z/k/558/kesselfleisch/details_39.htm