Erzbischof Schick empfängt fränkische Missionare auf Heimaturlaub
Schwestern und Patres berichten über ihre Arbeit in Südafrika und Simbabwe
(bbk) Fränkische Missionare verkünden den Glauben in der ganzen Welt. Wenn sie im Sommer ihren Urlaub in der Heimat verbringen, nutzt der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick gerne die Gelegenheit, sich über die Erlebnisse und Erfahrungen der Schwestern und Patres zu informieren. Einige von ihnen waren am Dienstag ins Bamberger Haus der Comboni-Missionare gekommen, wo Erzbischof Schick, Generalvikar Georg Kestel und der Referent für die Weltkirche, Michael Kleiner, zum Gespräch eingeladen hatten.
Für den Erzbischof ist der Einsatz der Missionare ein Zeichen, dass das Erzbistum Bamberg immer eine missionarische Diözese gewesen sei. Die Missionare seien hinausgegangen und hätten ihr Leben für das Reich Gottes aufgeopfert. Dafür wolle er ihnen herzlich danken.
Schwester Lucentia Fössel von den Obernzeller Schwestern aus Würzburg berichtete von ihrem Einsatz in Yardville (New Jersey/USA), der vor 29 Jahren begann. Die 74-Jährige erinnerte sich daran, wie sie Stricknadeln und Wolle gesammelt hat, um den Straßenkindern eine Beschäftigung zu bieten. Später seien auch Gebetsgemeinschaften gegründet worden. „Ich habe viel Gutes erlebt“, erzählte die aus Staffelbach stammende Schwester, die jetzt in das Mutterhaus ihres Ordens nach Würzburg zurückgekehrt ist.
„Missionarin auf Zeit“ war die 34-jährige Isabel Lauer, die im Rahmen des Freiwilligendienstes der Jesuiten neun Monate in Makumbi in Simbabwe verbracht hat. Dort wurde die Nürnberger Zeitungsredakteurin zu ihrer eigenen Überraschung als Kunst- und Zeichenlehrerin und Betreuerin im Kindergarten aktiv. „Ich habe mehr mitgenommen, als ich gegeben habe. Ich bin reich beschenkt zurück gekommen“, sagte Isabel Lauer, die sich entsetzt darüber zeigte, wie schnell und tief das Land Simbabwe abgestürzt sei. Präsident Mugabe habe das Volk nach einer anfänglichen Umarmung inzwischen fest im Würgegriff, sodass den Menschen die Luft wegbleibe. Die Missionsstation, in der sie arbeitete, wird von Pater Heribert Müller geleitet, der Ministrant bei Bischof Schick war, als dieser im Heimatort Rothemann bei Fulda Kaplan gewesen ist.
Der Erzbischof erinnerte sich in diesem Zusammenhang schmunzelnd an einen Besuch in Simbabwe, bei dem er auch den Präsidenten Mugabe getroffen und vergeblich versucht habe, ihm den Unterschied zwischen Hamburg und Bamberg zu erklären.
Pater Josef Steger ist seit 1969 für die Mariannhiller Missionare aus Würzburg in Umzinto in Südafrika. Er zeigte sich beeindruckt von der Hilfsbereitschaft auch der armen Menschen dort, die selbst dann noch bereit seien zu teilen, wenn sie selbst kaum noch etwas hätten. „Die Zukunft der Kirche sind diese Leute“, sagte Steger, in dessen Diözese nur noch zwei weiße Priester im Einsatz seien. Die größten Probleme im Land seien Arbeitslosigkeit und Aids.
Ähnliches berichtete auch Pfarrer Alois Ganserer, der im südafrikanischen Bloemfontein zwei Schulen und einen Kindergarten betreut. „Auch Nicht-Katholiken schicken ihre Kinder auf unsere Schulen, denn sie haben einen guten Ruf“, sagte Ganserer und schwärmte von seiner „lebendigen Gemeinde“, in der jeden Sonntag eine schöne Liturgie gefeiert werde. Ein Drittel der Menschen wohne in Slums, dennoch lernten die Leute immer mehr, auf eigenen Beinen zu stehen. „Es hat sich viel getan“, sagte Pfarrer Ganserer, der Diözesanpriester aus Bamberg ist.
„Sie haben für Mission, Evangelisation und Weltkirche viel getan“, sagte Erzbischof Schick, der auch die Kommission Weltkirche der Bischofskonferenz leitet, und stellte fest, dass die Zahl der Missionare immer weniger werde. „Der liebe Gott wird es Ihnen vergelten“, gab er den Heimatbesuchern mit auf den Weg.
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