Erzbischof Schick: "Bluttest auf Down-Syndrom ist Kampfansage an behinderte Menschen"
„Keine Rasterfahndung nach unwertem Leben zulassen“
(bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat vorgeburtliche Bluttests auf das Down-Syndrom als „Kampfansage gegen Behinderte“ kritisiert. Menschen mit Behinderung müssten endlich als „Normale“ in der Gesellschaft angesehen und geachtet werden, sagte der Erzbischof am Freitag in Weismain bei der Segnung des Wohnheims für Menschen mit geistiger Behinderung und Autismus der Regens-Wagner-Stiftung.
„Eine Gesellschaft, die Menschen mit Behinderung ausgrenzt und sie mit allen Mitteln zu verhindern versucht, wird unmenschlich“, sagte Bischof Schick. Deshalb seien die Bluttests, die einerseits einen Unsicherheitsfaktor hätten und an deren Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz berechtigte Zweifel bestünden, strikt abzulehnen. „Das dürfen wir nicht zulassen“, betonte Schick und forderte, die Diskussionen bald zu beenden. Denn dadurch würden sowohl behinderte Menschen als auch deren Eltern und Angehörige verunsichert. Zudem werde die Ablehnung in der Gesellschaft verstärkt.
Bischof Schick fügte hinzu: „Menschen mit Behinderung sind eine Gabe und eine Aufgabe für unsere Gesellschaft.“ Eine menschenverachtende Rasterfahndung nach vermeintlich unwertem Leben dürfe daher nicht zugelassen werden.
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