"Chef ich muss zu meiner Oma"

Infoveranstaltung des Netzwerkes WiR. Unternehmen Familie bei der Sparkasse Bamberg

Gruppenbild - siehe Text.

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Pflege und Beruf miteinander zu vereinbaren ist nicht nur eine Herausforderung für pflegende Angehörige, sondern oftmals auch für Arbeitgeber. Zwar hat der Gesetzgeber seit Beginn des Jahres mit dem neuen Familienpflegezeitgesetz einen Rahmen geschaffen, jedoch besteht auf dieses kein gesetzlicher Anspruch, so Rechtsanwältin Eva Hastenteufel-Knörr. Arbeitgeber und betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Aufgabe, individuelle Arbeitszeitmodelle zu finden, die zum jeweiligen Pflegebedarf passen und den Anforderungen an den Arbeitsplatz gerecht werden.

Das ist ein Ergebnis der Infoveranstaltung mit dem Titel „Chef ich muss zu meiner Oma – Herausforderung Pflege und Beruf“ mit Podiumsdiskussion des Netzwerkes „WiR. Unternehmen Familie“ bei der Sparkasse Bamberg. Simone Ludwig-Konggann von der Wirtschaftsförderung der Stadt Bamberg verdeutlichte die Relevanz des Themas: „In den nächsten Jahren können Arbeitgeber wegen des demographisch bedingten Fachkräftemangels nicht mehr auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verzichten, nur weil es nicht gelingt, Pflege und Beruf sinnvoll miteinander zu vereinbaren.“ Andrea Krapf von der Erzdiözese Bamberg betonte, dass entsprechende Maßnahmen immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter interessieren, aber Pflege erfahrungsgemäß ein Tabuthema sei, über das man nicht gerne spricht. Alle Teilnehmer der Diskussion waren sich einig, dass die Unternehmensleitung eine Vorbildfunktion haben müsse. Für Jens Möller, Geschäftsführer der Greiff Mode GmbH & Co. KG ist es außerdem wichtig, dass man offen und regelmäßig darüber spricht. In seinem Unternehmen hat das Thema Pflege und Beruf eine Prozessoptimierung und eine neue Aufgabenverteilung zwischen einigen Mitarbeitern bewirkt.

Von Betroffenen, die am Ende ihrer Kräfte sind, berichtet Pia Schlee von der Fachstelle für pflegende Angehörige Bamberg. Sabine König, Geschäftsführerin der VISIT Gruppe, meint, dass Betroffene oftmals nicht wissen, welche Leistungen sie in Anspruch nehmen können. Bei ihren eigenen Mitarbeiterinnen gebe es als Lösung verschiedenste Teilzeitmodelle und Arbeitszeitkonten, die familienfreundliches Arbeiten ermöglichen.

Weitere Infos, alle Vorträge und die Kontaktadressen der Beratungsstellen gibt es auch unter www.netzwerk-unternehmen-familie.de.

Auf dem Bild sind zu sehen (v. l. n. r.): Andrea Krapf von der Erzdiözese Bamberg, Ina Schneider von der Sparkasse Bamberg, Stephan Seeger und Pia Schlee von den Fachstellen für pflegende Angehörige in Forchheim und Bamberg, Rechtsanwältin Eva Hastenteufel-Knörr, Sabine König von der VISIT Gruppe, Jens Möller (hinten) von der Greiff Mode GmbH & Co. KG, Simone Ludwig-Konggann von der Wirtschaftsförderung Stadt Bamberg, Konrad Gottschall, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bamberg und Margarethe Volk von der Wirtschaftsregion Bamberg Forchheim GmbH. Quelle: Wirtschaftsförderung Bamberg.