In der Region Bayreuth steht die Gesundheit im Mittelpunkt
Stadt und Landkreis Bayreuth erhielten durch Staatssekretärin Melanie Huml das bayerische Qualitätssiegel „Gesundheitsregion Bayern“ verliehen und sind damit eine von 14 Regionen, die erstmalig diese besondere Auszeichnung bekommen
Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit zielt darauf ab, die Zukunftspotenziale der Gesundheitsbranche auszubauen und die verschiedenen Akteure vor Ort besser zu vernetzen. Mit einer Spezialisierung und einer medizinischen Schwerpunktsetzung bekommt jede Region ihr eigenes Markenzeichen. Gesundheitsstaatssekretärin Melanie Huml: „Bayern ist Spitzenreiter bei der Gesundheit. Bei uns in Bayern leben die Menschen im Bundesvergleich gesünder und länger. Ein wichtiger Ansatz für die weiterhin hochwertige medizinische Versorgung liegt in der systematischen Entwicklung der jeweiligen bayerischen Gesundheitsregionen. Die Gesundheitsregion Bayreuth überzeugt dabei durch die Verbindung von Spitzenmedizin und touristisch reizvollem Umfeld.“ 2. Bürgermeister Thomas Ebersberger zeigte sich stolz: „Das Qualitätssiegel wird uns heute überreicht, weil es uns gelungen ist, erfolgreich nachzuweisen, dass unsere Region in den Bereichen Medizinische Versorgung und Gesundheitstourismus erhebliche Kompetenzen aufweist und weil wir einen klaren Zukunftsentwurf haben, wie wir diese Kompetenzen weiter ausbauen.“
Ausgezeichnete Regionen werden künftig von der Bayerischen Gesundheitsagentur (BGA) dabei unterstützt, ihr jeweiliges Gesundheitsprofil weiter zu schärfen. Dabei kann die Gesundheitsagentur auf ein vorhandenes Akteurs-Netzwerk in der Region Bayreuth aufbauen, welches bereits seit mehreren Jahren besteht. „Zielsetzungen in Stadt und Landkreis Bayreuth sind insbesondere die Aufrechterhaltung und Verbesserung der Versorgungsqualität, die Stärkung der dezentralen Versorgungsstrukturen, die Vernetzung der verschiedenen Bereiche und Anbieter und die Ausgestaltung zielgruppenspezifischer Angebote.“, so Landrat Hermann Hübner.
Die Auszeichnung mit dem Siegel gilt nicht nur der Stadt und dem Landkreis Bayreuth, sondern vor allem den aktiven Netzwerkpartnern, die die Qualitätskriterien entwickeln und einhalten. Das Gütesiegel wird ein weiterer wichtiger Baustein für die Vermarktung der gesundheits- und gesundheitstouristischen Angebote der Region Bayreuth sein und dient der bayerischen Staatsregierung dazu, den Gesundheitsstandort Bayern im In- und Ausland zu positionieren.
Huml zeichnete neben den beiden Gebietskörperschaften auch folgende Mitglieder der Gesundheitsregion Bayreuth mit einer Urkunde aus: die Universität Bayreuth (mit dem Institut für Sportwissenschaft, die reha team Bayreuth GesundheitsTechnik GmbH, Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH, Kreisverband Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern e.V. (BHG), den Vorsitzenden des ärztlichen Kreisverbands Bayreuth, die Tourismus & Marketing GmbH Ochsenkopf, die Klinikum Bayreuth GmbH, die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns, Oberfranken, die Tourismuszentrale Fichtelgebirge e.V., die Tourismuszentrale Fränkische Schweiz
Wie sieht der Zukunftsentwurf für die Gesundheitsregion Bayreuth aus? Erstens: Die Region wird ihre führende Rolle als Gesundheitsanbieter sichern und weiter ausbauen.
Bereits heute zählt die Region aufgrund der vorhandenen Infrastruktur und der medizinischen Versorgungsleistungen zu den wichtigsten Gesundheitsstandorten Nordbayerns. Hochqualifizierte Krankenhäuser haben ihren Sitz in der Region Bayreuth. Auf Universitätsniveau garantieren das Klinikum Bayreuth und die Klinik Hohe Warte die höchste medizinische Versorgungsstufe.
Diese ausgezeichnete klinische Versorgung wird ergänzt durch eine umfangreiche Allgemein- und Fachärzteschaft, eine dichte ambulante Versorgung, medizinisch orientierte Ausbildungseinrichtungen, Unternehmen für medizinische Technik und Ausstattung sowie Dienstleistungen und Verwaltungen im Gesundheitssektor. Diese Spitzenposition als Medizinstandort wird Bayreuth immer wieder auch von außen bescheinigt. So wurden etwa im letzten Jahr in der im „Focus- Spezial“ veröffentlichten Top-Ärzteliste vier Mediziner aus Bayreuth angeführt – je zwei vom Klinikum Bayreuth und vom Bezirkskrankenhaus Bayreuth. Im Einzelnen handelt es sich um den Bluthochdruckexperten Harald Rupprecht, den Brustkrebsexperten Augustinus Tulusan, den Schmerzexperten Matthias Keidel und den Depressionsexperten Manfred Wolfersdorf. Das Ergebnis des Ranking ist für Bayreuth von außerordentlich großem Wert: die Patienten erhalten die beste medizinische Versorgung und Bayreuth ist dadurch weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt und Anziehungspunkt für Patienten.
Stadt und Landkreis Bayreuth sehen in der hohen medizinischen Versorgung einen wichtigen Standortfaktor. Aufgrund der demografischen Entwicklung werden zukünftig medizinische Leistungen verstärkt in Anspruch genommen. Darüber hinaus werden z. B. chronische und multimorbide Krankheitsbilder vermehrt auftreten. Hierauf muss quantitativ und qualitativ reagiert werden.
Diese derzeit positive Ausgangslage täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass bereits im Landkreis erste Praxen nur sehr schwer wieder zu besetzen sind. Aufgrund des hohen Durchschnittsalters der Hausärzte wird sich die Nachwuchsproblematik weiter verschärfen. Deshalb müssen neue Instrumente zur Förderung der Ansiedlung von Ärzten und gezielte Anreize gerade für Landärzte geschaffen werden.
Zweitens: Die Region Bayreuth wird ihre Kompetenzfelder stärker miteinander verknüpfen. Ziel ist es, optimale Strukturen und Abläufe zu erreichen und attraktive Angebote zu schaffen.
Mit dem Netzwerk Gesundheitslogistik Bayreuth wird bereits seit drei Jahren dieser Weg beschritten. Vernetzt sind hier Forschung und Entwicklung, Industrie und Dienstleistung. Darüber hinaus werden derzeit die Beziehungen zwischen Anbietern aus Gesundheitswirtschaft und Tourismus gestärkt und vertieft. Die Potenziale in den Randbereichen des Gesundheitswesens sollen ausgebaut werden. Hierzu zählen der Gesundheitstourismus und gesundheitsbezogene Sport- und Freizeitangebote. Auf kurzem Wege können die Naherholungsgebiete Fichtelgebirge und Fränkischer Schweiz und die darin liegenden heilklimatischen Kur- und Luftkurorte erreicht werden.
Hierdurch gelingt es, die Spitzenmedizin und das ländlich reizvolle Umfeld zu verbinden. Mehrere Thermen sowie zahlreiche Einrichtungen im Bereich Wellness vervollständigen dieses Angebot.
Drittens: Die Kompetenzen der Gesundheitsregion werden stärker nach Innen und Außen vermarktet. In Kürze wird sich die Gesundheitsregion Bayreuth im Internet präsentieren. In einem ersten Schritt werden die besonderen Kompetenzen der Region beschrieben, in einem zweiten Schritt werden dort direkt buchbare Angebote zu finden sein.
Daneben werden weitere Werbeträger und -medien entstehen und Veranstaltungen genutzt, um die Öffentlichkeit über die Qualitäten der Region zu informieren. Viertens: Die Gesundheitsregion Bayreuth setzt weiter auf Partnerschaft und Zusammenarbeit. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor des „Bayreuther Modells“ liegt in der Kooperation und Vernetzung. In der Gesundheitsregion engagieren sich wichtige Partner der Gesundheitswirtschaft, der touristischen Destinationen, der Logistik, der Wirtschaft und Wissenschaft sowie der Stadt und des Landkreises. Sie bilden funktionierende Netzwerke und arbeiten gemeinsam am Profil der Gesundheitsregion Bayreuth und an einer Steigerung von Qualität und Effizienz bei Anbietern und Angeboten.
Hintergrundinfos: Gesundheitsregionen mit bayerischem Qualitätssiegel
Das Bayerische Gesundheitsministerium hat den Wettbewerb „Gesundheitsregion Bayern“ 2011 gestartet. Der Wettbewerb „Gesundheitsregion“ ist langfristig und als Entwicklungsprozess ausgelegt. Regionen, die mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet sind, werden zukünftig von der Bayerischen Gesundheitsagentur (BayGA) betreut, um ihr Gesundheitsprofil weiter zu schärfen. Mit dem Qualitätssiegel „Gesundheitsregion Bayern“ werden qualitativ besonders hochwertige Gesundheitsregionen ausgezeichnet. Das Qualitätssiegel wurde in der ersten Runde an 14 bayerische Gesundheitsregionen verliehen. Regionen, die sich noch nicht beworben haben, konnten sich in der zweiten Runde bis 31. Mai 2012 für die Auszeichnung bewerben.
Die Auszeichnung erhalten folgende Städte und Landkreise: Allgäu, Augsburg, Berchtesgadener Land, Bäderland Bayerische Rhön, Bamberg, Stadt und Landkreis Bayreuth, Ebersberg, Erlangen, Garmisch-Partenkirchen, Ingolstadt, Lichtenfels, Nordoberpfalz, Nürnberg und Passauer Land.
In Bayern umfasst die Gesundheitswirtschaft heute bereits 800.000 Arbeitsplätze und erwirtschaftet ein Umsatzvolumen von 40 Milliarden Euro. Die bayerische Wachstumsrate liegt bei 5,4 Prozent im Jahr. Der Freistaat ist damit bundesweit Spitzenreiter. Gut ausgebaute und eng vernetzte Gesundheitsregionen ziehen nationale wie internationale Gesundheitstouristen an. Pro Jahr kommen allein rund 14.000 ausländische Patienten nach Bayern.
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