Sonntagsgedanken: Segensreiche Kopfnuss
Manchmal greift Jesus unangenehm deutlich in unser Leben ein, denn so lässt der Apostel Johannes Christus in seiner Offenbarung sprechen (Kap. 3 V. 19):“Welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich.“ Sollen wir also eine Krankheit, einen Schicksalsschlag als Strafe, Prüfung oder gar als Liebesbeweis Christi verstehen? Fühlt sich der Leidende hierdurch nicht verhöhnt? Bei den heute so beliebten Zenn-Meditationen war früher ein buddhistischer Mönch dazu abgestellt, seine Brüder, wenn sie bei der Meditation einschliefen, mit einem Bambusrohr auf den Kopf zu hauen, damit sie wieder aufwachten. Als schlimmste Strafe galt die Drohung: „Wenn Du nochmals einschläfst, wecke ich Dich nicht mehr!“
So können wir vielleicht auch manch Missgeschick als Weck- und Warnruf Gottes verstehen, der uns nicht einfach links liegen lässt, nicht einfach abschreibt. Nur darf man im Unglück nicht bitter und selbstmitleidig werden, nicht aufbegehren gegen unser Los. Wir dürfen ja gewiss sein, dass Christus uns zum „ewigen Leben“ führen wird. Die buddhistische Lehre von der Selbsterlösung durch Meditation, die bei uns so beliebte Reinkarnationslehre trösten mich nicht. Soll das schön sein, immer wieder auf die Erde zu müssen, von der Schulzeit bis ins Greisenalter alles wieder durchmachen zu müssen, bis man sich dann nach 1000 Leben „nach oben“ gekämpft hat?
1998 widerfuhr mithin einem buddhistischen Mönch aus Burma folgendes: Man meinte, er sei gestorben. Unmittelbar vor der rituellen Verbrennung erhob sich der nur Scheintote und rief leidenschaftlich in die entsetzte Volksmenge: „Betrügt Euch nicht selbst! Ich habe Buddha und alle seine Anhänger im Höllenfeuer brennen sehen. Lauft zu den Christen, hört ihnen zu, denn sie wissen den Weg zum lebendigen persönlichen Gott!“ doch die grausame, international geächtete Militärdiktatur ließ den Mönch verschwinden.
Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
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