Erzbischof Schick zu Fronleichnam: "Mitmischen für das Wohl der Menschen ist angesagt"

Symbolbild Religion

„Aus dem Getümmel der Welt sich nicht zurückziehen“

(bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat zum Fronleichnamsfest die Gläubigen aufgerufen, sich nicht aus der Gesellschaft zurückzuziehen. Die Christen zeigten ihren Glauben an Gott „mitten im Getümmel der Welt“, sagte der Oberhirte am Donnerstag in seiner Predigt zum Fronleichnamsfest und betonte: „Nicht Rückzug, sondern Mitmischen ist angesagt.“

Bischof Schick erinnerte daran, dass sowohl Nationalsozialisten als auch Kommunisten bei ihrem Anti-Kirchenkampf immer als erstes das Fronleichnamsfest verboten oder auf den Kirchenraum beschränkt hätten. „Wir können nur Christen sein und uns so nennen, wenn wir wie unser Herr Jesus Christus bei den Menschen sind“, sagte der Erzbischof weiter. „Fronleichnam zeigt uns, wo wir hingehören, wo unser Platz ist: mitten in der Welt.“ Der christliche Glaube gehöre auch in Fabriken, Schulen und Büros, ebenso sei er in Krankenhäusern, Altenheimen und Gefängnissen erforderlich, um Hoffnung und Liebe zu bringen. Das Fronleichnamsfest müsse uns Christen hellhörig machen: „Wir dürfen uns nicht zurückziehen von dieser Welt und uns auch nicht hinausdrängen lassen. Mitten im Menschengetümmel ist unser Platz.“

Während sich andere Religionen aus der Welt zurückzögen und ihren Gott oder ihre Götter in Höhlen, auf Bergen oder an geheimen Orten verehrten, dränge das Christentum in die Welt hinein. „Unser Gott ist ein Menschengott und kein Höhlen- oder Berggott, ebenso wenig ein Feld-, Wald- oder Wiesengott und auch kein Sonnen-, Mond- oder Sternengott.“ Das sichtbarste Zeichen dieses Glaubens sei Fronleichnam, ein „Fest des Zeugnisses“, das zeige, „wo unser Platz ist, mitten in der Welt, wo wir für das Gemeinwohl und das ewige Leben aller Menschen mitmischen sollen.“

Die katholische Kirche feiert das Fronleichnamsfest immer am zweiten Donnerstag nach Pfingsten. Es bedeutet soviel wie „Fest des Leibes und des Blutes Christi“ und erinnert an die Gegenwart Jesu im Sakrament der Eucharistie.

Keine Antworten

  1. Kiat sagt:

    Sie schrieben: „Bischof Schick erinnerte daran, dass sowohl Nationalsozialisten als auch Kommunisten bei ihrem Anti-Kirchenkampf immer als erstes das Fronleichnamsfest verboten oder auf den Kirchenraum beschränkt hätten.“ Das ist wohl war und das sollten wir nie vergessen. Leider gilt das auch für einige Vertreter der Kirchen – in meinem Fall für die evangelische Kirche in Windsbach. Da versuchte der Dekan, die Lesung meines Buches zu verbieten. Ich schrieb ihm dann einen Offenen Brief: http://0z.fr/lNl6r