63-jähriger Kapitän ertrinkt in Schleusenkammer
STRULLENDORF, LKR. BAMBERG. Nur noch tot konnte am Montagvormittag ein 63-jähriger Mann vom Grund der gefluteten Schleusenkammer in Strullendorf geborgen werden. Der niederländische Kapitän war während eines Schleusungsvorgangs ins Wasser gestürzt und offensichtlich ertrunken.
Gegen 10 Uhr hatte der 63-Jährige das 72 Meter lange Transportschiff aus den Niederlanden in die Kammer der Schleuse Strullendorf gesteuert. Neben dem Kapitän befand sich auch dessen 60-jährige Frau an Bord. Die Eheleute hatten den Lastkahn in Amsterdam mit Futtermittel beladen und war nun auf dem Main-Donau-Kanal in Richtung Regensburg unterwegs. Während des Flutens der Schleusenkammer befand sich der Kapitän auf der Steuerbordseite des Kahns und war damit beschäftigt das Schiff mit Tauen zu befestigen. Aus bislang nicht geklärten Gründen stürzte der 63-Jährige dabei in die bereits metertief mit Wasser gefüllte Schleusenkammer. Seine Ehefrau, die auf den Vorfall aufmerksam wurde, ließ den Schleusungsvorgang sofort stoppen und alarmierte die Rettungskräfte.
Rund 60 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Wasserwacht und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft eilten an den Unglücksort. Mehrere Rettungstaucher stiegen sofort ins Wasser und machten sich auf die Suche nach dem Verunglückten. Sie konnten den Mann leblos aus rund sieben Meter Wassertiefe, vom Grund der Schleusenkammer, bergen. Der alarmierte Notarzt konnte allerdings nur noch den Tod des 63-Jährigen feststellen. Ein 50-jähriger Rettungstaucher, der sich während des Einsatzes verletzte, musste ebenfalls mit Hilfe einer Drehleiter der Feuerwehr aus dem Wasser gerettet werden. Der Rettungsdienst transportierte den Taucher in ein Krankenhaus. Die Wasserschutzpolizei Bamberg ermittelt derzeit, wie es zu dem tragischen Unglücksfall kommen konnte. Während der Rettungsmaßnahmen war der Schifffahrtsverkehr bis kurz nach 12 Uhr gesperrt.
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