"Wir chippen los" – Einführung der Müllbehälteridentifikation im Landkreis Bayreuth
Bei vielen unserer gewohnten Tätigkeiten im Alltag werden wir wie selbstverständlich registriert und als Verbraucher bzw. Nutzer identifiziert. Beispiele sind die Versichertenkarte der Krankenkasse, das oft nach persönlichen Vorlieben ausgesuchte Autokennzeichnen, die sogenannte IP-Adresse eines jeden Computers oder der simple Mitgliedsausweis einer Bibliothek. Selbst Milchkühe haben aus Gründen der Qualitätssicherung und Produktherkunft heutzutage einen Knopf mit einem Registrierungscode im Ohr. Auch unsere Mülltonnen sollen künftig genau einem Grundstück zugeordnet sein, so dass es auch in diesem Lebensbereich zu keinen Verwechslungen mehr kommen kann.
Bereits im letzten Jahr hat sich der Kreistag für die Einführung einer Behälteridentifikation bei den Restmüll- und Biotonnen entschieden, in den kommenden Wochen findet nun die Ausrüstung der Mülltonnen statt.
Bei der Identifikation der Müllbehälter werden die Gefäße mit einem sogenannten Transponder (Mikrochip) und einer eindeutigen Behälternummer ausgestattet. Der Chip registriert jede Entleerung elektronisch und automatisch. Landrat Hermann Hübner betont: „Zweck des Identsystems ist die eindeutige Zuordnung des Müllbehälters zu einem Grundstück, wobei der Transponder keine personenbezogenen Daten enthält und auch keine Verwiegung erfolgt.“
Die Gründe für die Einführung eines solchen Systems sind vielfältig:
- – Verbesserung der Servicequalität gegenüber der Bürgerschaft (z.B. schnellere Bearbeitung bei Reklamationen)
- – Nachvollziehbarkeit tatsächlicher Entleerungen
- – umständliches Müllmarkensystem wird überflüssig
- – einfache Zuordnung von falsch zugeordneten / zu tauschenden Behältern
- – keine Entleerung von gestohlenen / nicht angemeldeten Behältern
- – leistungsgerechte Abrechnung mit dem beauftragten Abfuhrunternehmen.
Zeitgleich mit der Einführung des Identsystems findet der Umtausch der bisherigen 50 l – Restmülltonnen zu 60 l -Gefäßen statt. „Diese Behälter verursachen geringere abfuhrtechnische Probleme und lassen sich auch von der Bürgerschaft leichter handhaben. Zur Zeit findet eine Neukalkulation aller Abfallentsorgungs-gebühren statt. Dabei können wir erfreulicherweise eine Gebührensenkung vorschlagen, nachdem die Gebühren mehr als 11 Jahre stabil gehalten wurden“, so Hübner.
Die Ausrüstung bzw. der Umtausch der Müllbehälter findet gemeindeweise beginnend ab 25.06.2012 bis zu den Sommerferien im gesamten Landkreis statt. Der genaue Termin orientiert sich am jeweiligen Leerungstermin der Restmülltonne. Da jedoch auch die Biotonnen mit dem Transponder ausgerüstet werden sollen, bittet das Landratsamt, diese gleichzeitig zum angekündigten Termin der Umrüstung am bisher üblichen Standort aufzustellen.
Während der Umrüstphase im Juni bis August ist systembedingt leider kein Tonnentausch möglich. „Dadurch entsteht den betroffenen Bürgern jedoch kein finanzieller Nachteil beim Um- und Abmelden eines Müllgefäßes“, hebt Landrat Hübner hervor. Auch die Bildung von Gefäßgemeinschaften bleibt von der Einführung der Behälteridentifikation unberührt.
In den nächsten Wochen erhalten alle Grundstückseigentümer ein individuelles Anschreiben vom Landrat mit näheren Informationen zur Behälteridentifikation, der Nennung des genauen Umrüsttermines und einem Adressaufkleber, der gut sichtbar vom Bürger auf dem Tonnendeckel anzubringen ist.
Das Landratsamt bittet darum, Müllgefäße in der Woche des Umrüsttermines so lange bereitgestellt zu lassen, bis auch der wetterfeste Barcodeaufkleber seitlich angebracht ist – das eindeutige Erkennungszeichen für eine umgerüstete Tonne.
Landrat Hübner empfiehlt allen Bürgerinnen und Bürgern, sich bei jeglichen Unstimmigkeiten umgehend mit den Mitarbeitern der Abfallhotline (0921 / 728-282) in Verbindung zu setzen. Zusätzlich ist in Kürze unter www.landkreis-bayreuth.de/abfall ein Katalog mit den wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Einführung der Müllbehälteridentifikation in unserem Landkreis abrufbar.
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