BIGSAS Festival Afrikanischer und Afrikanisch-Diasporischer Literaturen 2012 in Bayreuth

Vom 14. – 16. Juni 2012 findet das nunmehr zweite »BIGSAS Festival Afrikanischer und Afrikanisch- Diasporischer Literaturen« im Iwalewa-Haus der Universität Bayreuth statt. Wie im letzten Jahr kombiniert das Festival literarische Lesungen und Performances mit wissenschaftlichen Vorträgen, Diskussionen am runden Tisch und einem musikalischen Rahmenprogramm, darunter 2012 einem Open Air Abschlusskonzert auf dem Bayreuther Marktplatz, dieses Jahr mit der senegalesischen Hip Hop-Formation »Daara J Family«.

Viele der zum Literaturfestival eingeladenen internationalen wie nationalen Gäste arbeiten sowohl als Lehrbeauftragte wie auch als Künstlerinnen und Künstler, die zum einen Fiktion schreiben, künstlerisch aber ebenso in anderen Genres wie beispielsweise Film, Theater, Musik, Fotografie oder Internet-Kunst zuhause sind. Thematisch konzentriert sich das Festival dieses Jahr auf die engen Zusammenhänge zwischen Erinnern und Gedächtnis einerseits und Vorstellungen und Repräsentationen der Zukunft andererseits. In Übersetzung lautet der Festivaltitel entsprechend »Sich in die Zukunft erinnern: Afrikanische Literatur als Poetik in Bewegung«. Es will den Blick sowohl auf der Poetik der Erinnerung als auch auf literarische Zukunftbegriffe und -konzepte richten – und auf die Art, wie diese in den und durch die Literaturen aus Afrika und seinen Diasporas in Deutschland, Europa und dem Rest der Welt verflochten sind. Die teilnehmenden Autorinnen und Autoren bieten hier ein breites Spektrum an kulturellen Genres, Regionen und Generationen.

Eingeladen sind dieses Jahr: John Akomfrah (Ghana/GB), Gabeba Baderoon (Südafrika), Blaq Pearl (Südafrika), Ken Bugul (Senegal/Benin), Kossi Efoui (Togo/Frankreich), Daara J Family (Senegal), Deeb (Ägypten), Pumla Dineo Gqola (Südafrika), Philipp Khabo Köpsell (Deutschland), Susan Kiguli (Uganda), Werewere Liking Kamerun/Cote d’Ivoire), Nadifa Mohamed (Somalia/GB), Lydie Moudileno (USA), Peggy Piesche (Deutschland/USA), Olumide Popoola (Deutschland/GB), Greg Tate (USA), Zukiswa Wanner (Südafrika). Der Eintritt ist frei. Organisiert wird das Festival von Angehörigen des Graduiertenkollegs BIGSAS (Bayreuth International Graduate School of African Studies) der Uni Bayreuth.

Weitere ausführliche Informationen finden sich auf unserer Homepage: www.bigsas.uni-bayreuth.de/literaturfestival

Literatur-Festival

Der kürzeste Weg in die Zukunft ist die Geschichte. Dieser Weg entfaltet sich global, wobei er Afrikas zentrale Rolle wertschätzt. »Wenn du regennass bist und deine Sachen trocknen möchtest, so gehe dahin zurück, wo der Regen anfing, dich zu durchnässen«, lautet ein igboisches Sprichwort, das der nigerianische Schriftsteller Chinua Achebe 1964 in die Welt getragen hat. Ihm zufolge können Schriftsteller_innen den Menschen davon berichten, wo ›der Regen sie zu durchnässen‹ begann.

Ja, Literatur ist beides, Schauplatz der Erinnerung und ein Laboratorium für Zukunftsentwürfe. Literatur erzählt davon, was war, was ist und was vielleicht noch sein könnte. Nicht nur konzeptuell, auch ästhetisch bleibt Literatur sich dabei nur dadurch treu, dass sie sich ständig neu erfindet. Literatur ist ›in Bewegung‹ Das heißt nicht einfach nur, dass Schriftsteller_innen, ihre Poetiken und Ideen – auch mehr als je zuvor getragen vom Internet – in den Bibliotheken der Welt beheimatet sind. Gemeint ist damit auch, dass literarische Wortgeflechte als Produkte verschränkter Geschichte(n), Nationen, Sprachen und Ästhetiken zu verstehen sind, die Genres und Medien verzahnen und transzendieren und dabei nicht zuletzt auch sich selbst neu erfinden.

Dieses Miteinander von Tinten-, Noten- und Bilderwelten wird das BIGSASLiteraturfestival 2012 in Lesungen, Spoken Word Performances, Theateraufführungen, Filmworkshops, akademischen Vorträgen und Podiumsdiskussionen beleuchten sowie mit einem Abschlusskonzert auf dem Stadtparkett des Bayreuther Marktplatzes zelebrieren.