Forum Kultur der Metropolregion Nürnberg kürt Ulrike Götz zur "Künstlerin des Monats" Mai 2012
Künstlerin ist sie eigentlich nicht, die „Künstlerin des Monats“ im Mai Ulrike Götz. Sie hat „nur“ Kunstgeschichte studiert und darin ihren Master gemacht. Was sie für die Jury des Forums Kultur der Metropolregion Nürnberg dennoch qualifiziert, ist ihr Einsatz für die Vermittlung von Kunst, ihr künstlerisches Gespür bei der Kuratierung von Ausstellungen und ihr Engagement, mit einer privaten Galerie Künstlern ein Forum zu geben.
Die gebürtige Erlangerin hat nach ihrem Studium an der Universität ihrer Heimatstadt als Museums- und Veranstaltungsassistentin begonnen und war dann freie Mitarbeiterin bei einer Agentur in Regensburg und bei Projekten des Kunstvereins Erlangen, dessen Geschäftsführerin sie 2004 bis 2006 war. Seither ist sie gemeinsam mit Jan Thorleiv Bunsen Gesellschafterin der Galerie arsprototo. Eigentlich hätten beide gemeinsam als Künstler oder Kunstvermittler des Monats benannt werden können; so soll die engagierte Kuratorin als Person für die Institution präsentiert werden.
Arsprototo ist eine Galerie, die neben international bekannten Größen des Kunstmarkts wie Johannes Grützke vor allem jungen Künstlerinnen und Künstlern eine Chance geben will. Der „Suchscheinwerfer“ richtet sich dabei nicht auf lokale Bezüge, sondern auf Italien, England und derzeit besonders Schweden. Mit dem Kontakt zum Kunstmuseum Eskilstuna hat sie eine stabile Brücke des Austausches errichtet, welche auf die Partnerschaft der schwedischen Stadt mit Erlangen aufbaut, dieser aber ein eigenes Element mit hohem künstlerischen Anspruch hinzufügt. Die Ausstellung von Lars-Erik Wahlberg in Erlangen war ebenso ein beachtetes Ergebnis dieser Partnerschaft wie die Präsentation eigener Künstler in Eskilstuna.
Nur punktuelle Präsentationen sind ohnehin nicht so die Sache von Ulrike Götz. Lieber arbeitet sie mit Künstlern über einen längeren Zeitraum zusammen, begleitet deren künstlerische Entwicklung sucht nach Wegen, auch ihren Bekanntheitsgrad auf dem Kunstmarkt zu befördern. Aber natürlich hat die Kuratorin auch Künstler im Portfolio der Galerie, die gastweise ihre Werke in Einzelausstellungen präsentieren. Kunst wird erst kulturell wirksam, wenn sie ihr Publikum erreicht. Galerien sind deshalb notwendige Facetten des Kunstbetriebs. Ihre Qualität und ihre Wirksamkeit in der Metropolregion hängen jedoch nicht nur von den ausgestellten Werken ab, sondern auch von der künstlerischen Kompetenz der Kuratoren. Die Jury des Forums Kultur hat Ulrike Götz als „Künstlerin des Monats“ nominiert, weil sie diese wichtige Rolle ausgezeichnet, engagiert und erfolgreich verkörpert.
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