E.ON Bayern investiert 60,5 Millionen Euro in Oberfranken
Erstmals Speichertechnologie in bayerischem Verteilnetz in Erprobung
Im regionalen Verteilnetz der E.ON Bayern AG hat die Energiewende nach den Worten von Ludwig Schiebler, Mitglied der Geschäftsleitung und Regionalleiter für Oberfranken, kräftig an Fahrt aufgenommen. „In unserem Netz haben die erneuerbaren Energien heute schon einen Anteil von nahezu 40 Prozent“, erklärte Schiebler in Bayreuth. Damit liegen die regenerativen Energien im E.ON Bayern-Netz bereits über der Zielmarke von 35 Prozent, die die Bundesregierung für das Jahr 2020 gesetzt hat.
Ausschlaggebend für die Entwicklung ist der gigantische Photovoltaik-Boom im Netzgebiet des Energieunternehmens. Schiebler: „Wir haben bis heute über 200.000 Photovoltaik-Anlagen in unser Netz integriert. Deren Leistung von rund 4.300 Megawatt liegt deutlich über der in den ganzen USA installierten Photovoltaik-Leistung.“ Diese Entwicklung ist mit großen netztechnischen Herausforderungen sowie hohem bürokratischem Aufwand verbunden.
Hohe Investitionen tätigt das Unternehmen in das bayerische Verteilnetz. „Allein in diesem Jahr wenden wir 260 Millionen Euro auf“, so Schiebler. Rund 60,5 Millionen davon fließen nach Oberfranken. „Das regionale Verteilnetz ist Dreh- und Angelpunkt für eine erfolgreiche Energiewende. Deshalb arbeiten wir mit Hochdruck am Netz der Zukunft“, erklärte der Regionalleiter.
Neben aktuellen Netzbaumaßnahmen forscht E.ON Bayern daher auch in unterschiedlichen Projekten am Netz der Zukunft. Große Hoffnungen seien mit Fortschritten in der Speichertechnologie verbunden. „Als Partner des Sol-ion-Projekts bringen wir jetzt erstmals Speicher im bayerischen Verteilnetz zum Einsatz“, so Schiebler. E.ON Bayern könne einen entscheidenden Beitrag zur Umsetzung des bayerischen Energiekonzeptes leisten.
Werner Degelmann, Leiter Netzbetrieb Oberfranken, stellte die konkreten Maßnahmen in Oberfranken für das laufende Jahr vor. Dies sind zum einen die Instandhaltung und Wartung der bestehenden Netze mit einem Budget von 38,3 Millionen Euro. Für umfangreiche Investitionen in neue Anlagen und Netze stehen 22,2 Millionen Euro zur Verfügung. Der Schwerpunkt liegt hierbei im Ausbau und der Verstärkung des Mittelspannungsnetzes (20.000 Volt) sowie der Ortsnetze (230/400 Volt) und in der Errichtung von neuen, zusätzlichen Transformatorenstationen. Die Netzausbaumaßnahmen sind im Wesentlichen durch den immensen Zuwachs an dezentralen regenerativen Erzeugungsanlagen getrieben, so Degelmann. Mit den Aufträgen, die so weit möglich an Firmen der Region vergeben werden, sichert E.ON Bayern zahlreiche Arbeitsplätze in Oberfranken.
Die E.ON Bayern AG ist ein regionales Infrastrukturunternehmen. Kerngeschäft sind Planung, Bau und Betrieb von Strom- und Erdgasnetzen. Das Nieder- und Mittelspannungs-Stromnetz des Unternehmens hat eine Länge von 178.000 Kilometer und erstreckt sich über zwei Drittel der Fläche Bayerns. Sitz des Unternehmens ist Regensburg.
Geplante Maßnahmen in Oberfranken (nicht abschließend):
EEG-bedingter Netzausbau (3 exemplarische Projekte, Gesamtvol. ca. 2,5 Mio. Euro):
- Landkreis Coburg und Haßberge: 17 km 20-kV-Doppelkabel vom neuen Umspannwerk Seßlach bis Maroldsweisach
- Landkreis Lichtenfels und Bamberg: 7 km 20-kV-Kabel von Zapfendorf bis Ebensfeld
- Landkreis Bayreuth: 1 km 20-kV-Kabel von Pegnitz bis Scharthammer
Weitere Verstärkungen des Mittelspannungsnetzes:
- 10 km 20-kV-Kabel vom Umspannwerk Kulmbach bis Kasendorf
- 1,5 km 20-kV-Kabel im Stadtgebiet von Kulmbach
- Landkreis Wunsiedel: 3 km 20-kV-Kabel von Grafenreuth bis Garmersreuth
Verkabelung störungsanfälliger Freileitungen:
- Landkreis Hof: Straßdorf bis Grubenberg, Ludwigstadt entlang Bahntrasse
- Landkreis Bayreuth: Mergners bis Ottenhof, Plankenfels bis Ringau
- Landkreis Bamberg: Stackendorf bis Gunzendorf, Todtenweisach bis Geroldswind
Investitionen in die Ortsnetze und Stationen (EEG-bedingt):
- Netzcenter Bamberg (ca. 4,0 Mio. €): u.a. Kübelstein, Frensdorf, Erlau, Mönchsberg, Röbersdorf, Döringstadt
- Netzcenter Kulmbach (ca. 1,0 Mio. €): u.a. Thurnau, Kulmbach, Gefrees, Bindlach
- Netzcenter Naila (ca. 1,0 Mio. €): u.a. Großschloppen, Marktleuthen, Tauperlitz, Küps
Weiterer Netzausbau:
- Netzcenter Bamberg (ca. 4,0 Mio. €)
20-kV-Kabel in Höchstadt, Kemmern, Amlingstadt
0,4-kV-Kabel in Pödeldorf, Hausen - Netzcenter Kulmbach (ca. 2,5 Mio. €)
20-kV-Kabel im Stadtgebiet Kulmbach
0,4-kV-Kabel in Bad Staffelstein, OT Schönbrunn - Netzcenter Naila (ca. 2,5 Mio. €)
20-kV-Kabel Küps – Burkersdorf, Reitsch – Stockheim, Rehau
0, 4-kV-Kabel in Kronach, OT Friesen
Investitionen in Ortsnetze und Stationen – Bereich Gas:
- Netzcenter Bamberg (ca. 1,5 Mio. €)
Eggolsheim, Untersiemau, Unterneuses, Viereth - Netzcenter Kulmbach (ca. 1,0 Mio. €)
Schönbrunn, Pfaffendorf - Netzcenter Naila (ca. 1,0 Mio. €)
Steinbach am Wald
Netzcenter in Oberfranken
- Standorte: Bamberg, Kulmbach und Naila
- Gebiet: rund 7.000 km²
- Mitarbeiter: insgesamt 236
- Betreute Städte und Gemeinden: Nahezu 240
- Betreute Landkreise: Bamberg, Bayreuth, Hof, Forchheim, Lichtenfels, Kulmbach, Kronach, Wunsiedel und Teile von Coburg, Erlangen-Höchstadt, Neustadt an der Aisch, Haßberge, Nürnberg-Land und Tirschenreuth
Technische Kennzahlen
- 22.000 km Leitungen
- 7.300 Trafostationen
- 22.000 Kabelverteilerkästen
Straßenbeleuchtung
- 110.000 Brennstellen
- Rund 6.300 km Leitungen
Aufgaben
- Betrieb, Instandhaltung und Ausbau der Infrastruktur sowie der Ausbau der Straßenbeleuchtung.
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