Ratsvorsitzender der EKD lobt Wirtschaftsgruppe Handwerk
Im Rahmen der Eröffnung eines neuen Zentrums der EKD des Sozialen Protestantismus, der Evangelischen Sozialethik und der Kirchlichen Dienste für Arbeitswelt und Wirtschaft in Hannover erhielt auch die Evangelische Handwerkerbewegung Deutschlands eine neue Geschäftsstelle.
HGF a. D. Horst Eggers, Bundesvorsitzender von Handwerk und Kirche, ging bei der festlichen Eröffnungsfeier im Beisein von Präses Nikolaus Schneider, dem Ratsvorsitzenden der EKD, auf die christlich-ethischen Werte, die in der Wirtschaftsgruppe Handwerk noch gelebt werden, ein.
„In der Wirtschaftsgruppe Handwerk mit rd. 1 Million inhabergeführten Unternehmen und 5,2 Millionen Beschäftigten sind wirtschaftliches Handeln und gesellschaftliche Verantwortung eng miteinander verbunden. Nichts zeigt dies deutlicher als die aktuellen Verdienste der Handwerksunternehmen für die Stabilisierung der Konjunktur sowie für die Bewahrung und Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Für das Handwerk ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Gewinn und Verlust in der sozialen Marktwirtschaft genauso untrennbar zusammengehören wie Verantwortung und Haftung. Arbeiten im Handwerk basiert auf besonderen Wertvorstellungen, handwerkliche Arbeit ist zugleich Teamarbeit, weil sie die Einordnungen in ein soziales Gefüge verlangt und damit Solidarität und Verantwortungsbewusstsein voraussetzt. Handwerker stehen auch in direkter Verantwortung und engem Kontakt zu den Menschen, weil die meisten handwerklichen Leistungen direkt am Kunden oder im direkten Umfeld erbracht werden. Diese Tatsache lässt sich mit dem kirchlichen Leben in unserer Gesellschaft durchaus vergleichen, auch wenn die Schwerpunkte unterschiedlich sind. Handwerk und Kirche sind sehr nah am Menschen und sind insoweit Partner. Handwerk und Kirche gehören zusammen, weil die handwerkliche Wirtschaftsform den Ansprüchen an ein humanes, sozialverträgliches und gemeinwohlorientiertes Wirtschaften genügt. Die handwerkliche Wirtschaftsform als ein ganzheitliches Wirtschaften im überschaubaren Raum ist geeignet, Arbeit und Kapital, Wettbewerb und soziale Sicherung, wirtschaftlichen Erfolg und Teilhabe am Wohlstand der Gesellschaft, Gewinnerzielung und Versorgung der Region in überzeugender Weise miteinander zu verbinden. Damit entspricht die handwerkliche Wirtschaftsform noch weitgehend der schöpfungsgemäßen Bestimmung des Menschen.“ Soweit Horst Eggers.
Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider unterstrich die wichtigen Aufgaben der Evangelischen Handwerkerbewegung auch für die Kirche:
„Handwerkerinnen und Handwerker bauen unsere Kirchen, bringen sich in die Gemeindearbeit ein, engagieren sich im Kirchenvorstand und feiern mit uns „Handwerkergottesdienste“. Damit die evangelische Kirche auch in Zukunft die Anliegen dieser Berufsgruppe wahrnehmen und bedenken kann, ist die Vernetzung von Handwerksorganisation und kirchlichen Einrichtungen sinnvoll“, so Präses Nikolaus Schneider.
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