Sonntagsgedanken: Muttertag

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Fritzchen bittet seine Mutter treuherzig: „Ruf‘ doch bitte bei der Schule an, ich sei krank. Ich habe nämlich gestern vergessen, meine Hausaufgaben zu machen.“

Wenn sie ihm nachgibt, wird er dieselbe Masche immer wieder, immer drastischer  anwenden. Vielleicht  soll sie später tolerieren, dass er Rauschgift nimmt, vielleicht muss sie ihm ein falsches Alibi geben. Wir Erwachsene dürfen auch nicht sagen: „Ich betrüge zwar das Finanzamt oder ich habe eine lose Zunge, ansonsten aber bin ich ein anständiger mensch.“ Das Schiff, das einLeck hat, sinkt, egal wo das Leck sich befindet.

Gott hat unser Leben klar durch Gebote geordnet, er will, dass beide(!) Eltern ihre Kinder gewissenhaft,  verantwortungsvoll erziehen, ihren Kindern mit Verständnis, aber auch mit Festigkeit begegnen. Kinder müssen soziales Verhalten ganz konkret  lernen, immer wieder einüben so wie man ein Instrument oder eine Sportart nur durch ständiges Training lernt. Wir müssen auch die teuflischen kleinen worte „eigentlich“ oder „man“ meiden. Wer sagt: „Man sollte eigentlich .sein“, sagt damit : die anderen sollen das sein, ich aber… Gott schaut auf unser Herz, nicht auf unsere messbare Leistung. Der Muttertag ist also keine Alibiveranstaltung, wo wir unseren Müttern wenigstens einmal im Jahr etwas Gutes tun, sondern er erinnert beide(!) Eltern an ihre gesellschaftlich so nötige, heute aber oft gering geschätzte Aufgabe.

Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de