BN kritisiert Attacken Enoch zu Guttenbergs gegen naturschutzverträglichen Ausbau der Windkraft in Bayern

„Landschaftsverträglicher Ausbau der Windenergie nach Plan ist machbar und überlebensnotwendig“

Enoch zu Guttenberg wendet sich pauschal gegen Windkraftanlagen in Naturparken und lädt zu einer morgigen Kundgebung nach Kulmbach ein. Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND Naturschutz (BN): „Der BN ist seit Jahrzehnten der Vorkämpfer für einen Ausbau der Windkraft nach Plan, mit Rücksicht auf das Landschaftsbild und mit ökologischen Leitplanken. Warum Enoch zu Guttenberg ohne einen einzigen konkreten Beleg ausgerechnet den BN angreift, anstatt die Staatsregierung, die eine landesweite ökologische Windkraftplanung in Bayern bis heute nicht nach vorne bringt, bleibt sein Geheimnis.“

Der BN tritt seit Jahren für den Ausbau der Windkraft nach Plan ein. Deswegen hatte der BN schon Anfang der 1990er Jahre die damals bayernweit ersten Anstrengungen der oberfränkischen Regionalplaner massiv unterstützt, die gerade wegen des Schutzes von Landschaftsbild und Arten vorbildliche Planungsvorgaben für einen landschaftsverträglichen Ausbau der Windkraft entwickelten. Leider hat die Bayerische Staatsregierung dies Jahrzehnte lang verschleppt und die Regionalplanung systematisch abgebaut – ohne dafür von Herrn zu Guttenberg kritisiert zu werden.

Gerade beim Ausbau der Windenergie fordert der Bund Naturschutz Qualitätsplanung mit Bürgerbeteiligung statt Investorenplanung. Auch aus Landschaftsschutzgründen geht der BN immer wieder gegen Windkraftanlagen vor, zuletzt gegen Planungen im Landschaftsschutzgebiet Steinberg im Fichtelgebirge.

Windkraft beansprucht aber auch im Endausbau weniger als 2% der Landesfläche – Windkraftwerke am falschen Ort braucht es nicht und sie können vermieden werden.

Hubert Weiger: „Wir wollen saubere Energie für die Zukunft. Dazu brauchen wir neben dem Energiesparen ausreichende Plätze für Windräder an geeigneten Standorten. Aus Naturschutzsicht sind Windräder zwar nicht an jeder Stelle sinnvoll, aber insgesamt die umweltfreundlichste Möglichkeit, bei uns Strom zu erzeugen. Mit einem Windrad kann 100 mal so viel Strom erzeugt werden als mit derselben Fläche Agromais, der die von Herrn zu Guttenberg zitierten Land-schaftsschutzgebiete um ein Vielfaches mehr schädigt.“

Die Staatsregierung in Bayern hat vor einem Jahr die Energiewende verkündet, aber sie kommt nur schleppend voran. Die bayerische Staatsregierung hat nach Auffassung des BUND Naturschutz bislang keine Ziele und Zeitpläne für den Stopp der Energieverschwendung. Stattdessen wird die Fotovoltaik und das Erneuerbare Energien Gesetz angegriffen. Auch der nötige Ausbau der Windenergie leidet unter fehlender Planung. Heute liegt die Stromproduktion aus Wind in Bayern unter einem Prozent. Das ist fatal für die Energiewende – denn die Windenergie hat die beste Flächeneffizienz und die kürzeste energetische Amortisationszeit unter den Erneuerbaren Energien.

Der BUND Naturschutz fordert vom für die Landes- und Regionalplanung zuständigen Wirtschaftsminister Martin Zeil, die Regionalplanungsstellen endlich personell in die Lage zu versetzen, dass umgehend in allen Planungsregionen Qualitätspläne für Windkraft vorliegen. „Der BN weist deshalb mit Nachdruck“, so Landesvorsitzender Hubert Weiger, der ebenfalls Gründungsmitglied des BUND ist, „den Vorwurf zurück, „der BUND habe sich verraten“’. Denn endlich ist es nicht zuletzt durch den Einsatz des BUND gelungen, Deutschland endgültig auf den Weg zum atomkraftfreien Land zu bringen. Damit dies möglich ist, müssen aber alle drei Maßnahmen ergriffen werden: Energiesparen, Energieeffizienz und Ausbau der Erneuerbaren Energien, zu denen gerade auch in Bayern die Windenergie zählt. Der BN würde sich sehr freuen, wenn Enoch zu Guttenberg seine Kraft gegen diese konservativen Blockierer der Energiewende richten würde, anstatt sich vom BN und BUND zu distanzieren.“