Erzbischof Ludwig Schick zeichnete den Betriebsrats-Vorsitzenden von Albéa aus
(bbk) Erzbischof Ludwig Schick hat am Dienstagabend (08.05.12) im Rokoko-Saal des Bistumshauses St. Otto den mit 500 Euro dotierten Preis „Arbeiter für Gerechtigkeit“ an Johannes Berthold, Betriebsratsvorsitzender von Albéa in Scheßlitz, überreicht. Dieser Preis wurde vom ersten Betriebsseelsorger des Erzbistums, Prälat Norbert Przibyllok gestiftet. Er geht an Einzelpersonen oder Gremien, die sich mit ihrem Einsatz für mehr Solidarität, Menschenwürde und soziale Gerechtigkeit besonders verdient gemacht haben.
Der Erzbischof zeigte den Gästen der Feierstunde das Bild des heiligen Josef, das an der Wand des Rokokosaales zu sehen ist. Das sei ein Indiz dafür, dass die Arbeit zur christlichen Welt gehöre. Besonders wichtig in der Arbeitswelt sei das Betriebsklima – sowohl für die Zukunft des Betriebs, als auch für die Gesundheit der Mitarbeiter. Berthold habe für ein gesundes Betriebsklima gesorgt und dabei aus dem „Blick nach oben“, aus seinem Glauben, Kraft gezogen, sagte Erzbischof Schick.
Norbert Jungkunz von der diözesanen Betriebsseelsorge erinnerte in seiner Laudatio, an den Austritt von Albéa aus dem Arbeitgeberverband. Diese Nachricht sei bei der Belegschaft wie ein Blitz eingeschlagen. Dass der Betrieb dann doch wieder in den Arbeitgeberverband eintrat, sei „nur durch das geschlossene Auftreten von Belegschaft, Betriebsrat und IG Metall“ möglich gewesen.
„Dieses geschlossene Auftreten, fällt nicht vom Himmel, sondern ist Ergebnis langjähriger, unspektakulärer, kontinuierlicher, engagierter und vertrauensbildender Betriebsratsarbeit. Die Art und Weise dieses Erfolges zeigt eben die Handschrift des Albéa-Betriebsrates und seines Vorsitzenden Johannes Berthold.“
Berthold habe sich die Achtung und den Respekt der Menschen im Betrieb in den vergangenen zehn Jahren als freigestellter Betriebsrat erarbeitet. „Der Kfz-Meister hat gelernt, Maschinen zum Laufen zu bringen, aber auch danach akribisch zu suchen, wo es im Getriebe knirscht. Die Themen, Sorgen und Probleme, die an ihn herangetragen werden, werden angegangen – mit dem notwendigen Einfühlungsvermögen, aber auch mit Nachdruck werden Lösungen gesucht. Tabuthemen habe bei ihm keine Chance“, sagte Jungkunz.
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