Brose Baskets vs. Telekom Baskets Bonn

74:75-Niederlage in letzter Sekunde

Die Brose Baskets verlieren den Playoffauftakt gegen die Telekom Baskets Bonn mit 74:75 und liegen damit in der Viertelfinalserie mit 0:1 zurück. Am Mittwoch muss Bamberg nun auswärts siegen, um die Serie auszugleichen.

Keine Überraschungen boten die Startaufstellungen beider Teams; wie auch über weite Teile der Hauptrunde vertraute Chris Fleming auf Brian Roberts, Anton Gavel, Casey Jacobsen, P.J. Tucker und Tibor Pleiß, Michael Koch auf Jared Jordan, Benas Veikalas, Simonas Serapinas, Tony Gaffney und den wie immer lautstark begrüßten Ex-Bamberger Chris Ensminger, dem auch direkt die ersten Zähler der Partie gelangen. Die Brose Baskets wirkten zunächst noch nervös, bauten gegen Mitte des ersten Viertels durch Fastbreaks über Roberts und Tucker sowie Roberts aus der Distanz die Führung zum 12:2 aus, kurz darauf beging Gaffney an Tucker sein zweites Foul. Dasselbe Schicksal ereilte auch Tibor Pleiß, der zweimal innerhalb eines Bonner Angriffs hinlangte, was das Spiel zugunsten der nun kleiner aufgestellten Rheinländer kippen ließ. Neun Punkte in Serie zwangen nun Chris Fleming beim Stand von 12:11 zu einer Auszeit. Nach Jacobsens Sprungwurf glich Serapinas per Dreier sogar aus, vier der letzten sechs Zähler gingen aber aufs Konto der Heimmannschaft, die somit nach zehn Minuten knapp mit 18:16 vorne lag.

Die Brose Baskets zu Beginn des zweiten Viertels unkonzentriert, denn zwei Missverständnisse von Jenkins und Tadda sowie eine überhastete Aktion Suputs endeten in Ballverlusten und einfachen Punkten zum 20:23 für die Rheinländer. Früh nahm Fleming seine zweite Auszeit, in deren Folge Suput per Dreipunktspiel ausglich und dabei auch Ensminger das zweite Foul anhängte. Dennoch sorgte eine Umstellung in Bonns Abwehr für große Probleme im Bamberger Angriff, woraufhin Chris Fleming sein Team ebenfalls kleiner und schneller machte. Der Fastbreak erwies sich als sicherste Punktequelle, aus dem Halbfeld stellten die Telekom Baskets geschickt die beliebten Optionen zu. 2:38 Minuten vor der Pause hieß es nach Freiwürfen Veikalas‘ 31:31, wobei die Rheinländer die besseren Möglichkeiten erspielten, während Bambergs Scoring aus Schnellangriffen und Offensivrebounds resultierte. Die Zonenverteidigung gab dem Titelverteidiger einige Rätsel auf, eine knappe Führung von 35:33 konnte man aber mit in die Kabine nehmen.

Elf Offensivrebounds, gleichzeitig aber auch schon zehn Ballverluste hatten die Domstädter vor dem Seitenwechsel angesammelt und aus dem Feld deutlich schlechter als ihr forsch aufspielender Gegner getroffen. Roberts und Gavel schickten sich an, diese Quote nach oben zu korrigieren. Mit 8:2 stürmten die Brose Baskets in die zweite Halbzeit, was erneut eine frühe Auszeit des Gastteams verursachte. Kurzzeitig konnte man sich sogar wieder zweistellig absetzen. Etwas überhastete Aktionen ließen den Vorsprung zum Viertelende jedoch wieder auf unter 10 Punkte schrumpfen (55:46).

Bonn dann mit einem Blitzstart ins Abschlusvierte: Durch Gaffney und Dreier von treffsicheren Serapinas und Jordan verkürzten die Telekom Baskets auf 55:54. Bambergs Mann für schwere Phasen, Anton Gavel, brachte nach knapp drei Minuten per Dreipunktspiel endlich auch die Brose Baskets wieder auf die Tafel. Tucker erhöhte aus dem Post auf 60:56 gegen nun wieder mit nur einem Brettspieler agierenden Bonner. Jordan verkürzte aus der Mitteldistanz, Roberts konterte aus ähnlicher Entfernung, ehe Battle Roberts abhängte und Pleiß den Ball beim Rebound irgendwie durch den Ring bugsierte. Der Nationalcenter steuerte auf ein Double-Double zu, als er kurz später Ensmingers Foulbelastung nutzte, um aus dem Post zu vollenden. 3:39 Minuten vor dem Ende hieß es somit 66:60. Bonn brauchte eine Auszeit, aber kam prompt zurück, indem Gaffney und Veikalas frei direkt am Korb bedient werden konnten und Serapinas den nächsten Ballverlust 2:25 Minuten vor dem Ende dankbar zum Ausgleich verwertete. Pleiß war erneut zur Stelle, um den Ball einzutippen, Bonn bekam in der Angriffszeit keinen Wurf und Jacobsen tütete zwei Freiwürfe ein, doch es blieben noch 90 Sekunden. Bombensicher versenkte Serapinas seinen nächsten Dreier, Gavel punktete für Bamberg und Gaffney stopfte erst einen Alley-Hoop-Pass, ehe er Gavel blockte und 30 Sekunden vor Schluss das 72:73 markierte. Noch blieb Bamberg ausreichend Zeit und Jacobsen versenkte ein irres Ding im Rückwärtsfallen mit noch 17,7 Sekunden auf der Uhr. Bonn traf den Dreierversuch nicht, doch der Rebound landete zweimal bei den Gästen, für die Veikalas im Photofinish den Sieg sicherte.

Brose Baskets: Tucker (14), Gavel (13), Jacobsen (13), Roberts (13), Pleiß (10), Suput (9), Slaughter (2), Jenkins, Tadda

Telekom Baskets Bonn: Serapinas (17), Jordan (16), Gaffney (13), Battle (12), Ensminger (8), Veikalas (7), Mangold (2), Thülig, Wohlfarth-Bottermann