Leserbrief: Bamberger Radhaus familienfreundlich?

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Sehr geehrte Damen und Herren!

Die Stadt Bamberg bezeichnet sich selbst sowohl als fahrrad- wie auch als familienfreundlich. Daß diese Selbsteinschätzung hinsichtlich der Fahrradfreundlichkeit auf einem gewissen Realitätsverlust basiert, ist vielfach diskutiert und belegt. Auch die kürzlich erfolgte Einweihung des neuen Fahrradparkhauses ändert daran nicht viel. Schließlich war Vergleichbares andernorts lange vorher realisiert worden.

Ignoriert wurde die frühzeitig eingegangene Anregung, auch Sonderkonstruktionen zu berücksichtigen: Liegeräder – in der Regel hochwertig -, mehrspurige Räder und Hängergespanne, wie sie nicht zuletzt häufig für die Kindermitnahme Verwendung finden. Wohl auf Grund der nicht abreißenden Kritik ist jetzt wenigstens vorgesehen, entsprechende Stellplätze außerhalb des Radhauses herzurichten. Derselbe Schutzstatus wie im Gebäude wird allerdings kaum zu erreichen sein.

Sperre für Kindersitze?

Sperre für Kindersitze?

Offensichtlich hat man sogar daran gedacht, das Einstellen von Fahrrädern mit montierten Kindersitzen weitestmöglich zu erschweren (siehe nebenstehendes Foto):

Während der untere Schwenkflügel aufklappt, ist der obere Bügel starr montiert. Es wird schon möglich sein, das Rad bei leerem Kindersitz so weit seitlich zu kippen, daß es hindurchpaßt. Komfortabel geht indes anders. Mit Kind, das andernfalls unbeaufsichtigt „abgelegt“ bzw. „abgestellt“ werden müßte, ist die Passage nahezu, wenn nicht gänzlich unmöglich. Der Ausgang bietet die gleiche Schwierigkeit.

Vielleicht hätte geholfen, von Beginn an Nutzer/innen mit Praxiserfahrung in die Planung einzubeziehen – auch wenn dies augenscheinlich viel Überwindung kostet. Die nachträgliche Korrektur wird sicherlich nicht kostengünstiger sein.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Bönig
Martin-Ott-Straße 8
96049 Bamberg-Gaustadt