Sportleraustausch Schießen & Volleyball zwischen Forchheim und Biscarosse
Aus der französischen Partnergemeinde Biscarrosse hatten im Rahmen des Sportleraustauschs neben Judokas und Tennisspielern auch 15 jugendliche und erwachsene Schützen und Volleyballer den weiten Weg von 1.500 KM angetreten, um Stadt und Landkreis Forchheim zu besuchen und sich sportlich mit ihren Gastgebern zu messen.
Außer für Alain Lyonnet, dem Gesamtleiter des Sportaustauschs auf französischer Seite, sowie Jacky Trumtel, dem Chef der Schützen, und seiner Frau, war es für alle anderen Biscarrosser Volleyballer und Schützen der erste Besuch in Forchheim. Nach der Ankunft und einem herzlichen „Bienvenue“ im Landratsamt, wurden die Franzosen auf ihre deutschen Gastfamilien aufgeteilt, die für fünf Übernachtungen ihr Heim darstellten. Die Sprachbarriere wurde mit „Händ und Füß“ und einiger Brocken Schulfranzösisch und -englisch soweit überwunden, daß der Franzos‘ jetzt weiß, daß „a Gosch“ nicht „links“ heißt, und der Deutsche, daß der „Gro Arsch“ nix mit irgendwelchen überdimensionierten Körperteilen zu tun hat.
Ein Rahmenprogramm des Partnerschaftskomitées des Landkreises Forchheim, unter Leitung von Ernst Deutsch und Reinhard Heydenreich, ermöglichte den Sportlern aus Biscarrosse, Forchheim, Nürnberg und die Fränkische Schweiz kennen zu lernen und sicherte somit den Gastfamilien unterm Tage die unattraktive aber notwendige Möglichkeit, zu arbeiten, bzw. zur Schule zu gehen.
Am Wochenende und abends zogen die jeweiligen Sportabteilungen ihr spezielles Programm mit ihren Gästen durch. Bei den Forchheimern hatten sich Schützen und Volleyballer um Organisator Bernd Dötzer gesammelt, um gemeinsam als eine Gruppe zu agieren, durchaus auch eine Art sportliche Auffangtruppe für Frankophile ohne fester Anlaufstation.
Die Schieß-Wettkämpfe fanden im Schützenverein Andreas Hofer Wiesenthau statt. Alle Franzosen und Deutschen schossen mit dem Luftgewehr aufgelegt, damit auch die Anfänger und Leistungsschwächeren eine gute Chance hatten, „ins Zentrum zu halten“. Die Wiesenthauer Schützenmeisterin Lena Reichel stellte die dafür benötigte Ausrüstung ihres Vereins zur Verfügung und schoß mit 99 von 100 Ringen auch das beste Einzelergebnis, selbstverständlich ohne Gebrauch von Zielwasser, wie sich das für Sportler gehört. Die 15 Teilnehmer aus Biscarrosse erzielten einen Durchschnitt von 80,7 Ringe auf 10 Schuß, bemerkenswert war hierbei die hervorragende Leistung der jungen Volleyballerinnen. Die Forchheimer erschossen sich denkbar knapp mit 81,6 Ringen den Sieg. Zum Abschluß wurde ein kleines Luftgewehr-Duell-Finale mit den jeweils zwei besten Schützen im Stehendschießen ohne spezieller Wettkampfkleidung ausgetragen, bei dem Lena Reichel und Bernd Dötzer mit deutlichem Vorsprung Jacky Trumtel und Philippe Mazy zeigten, wo die Kugel hingehört.
Beim Volleyball hingegen waren es die Mädels aus Biscarrosse, die mit ihrem Trainer Philippe Jolivet dem zusammengewürfelten jungen Forchheimer Team keine Chance ließen. In zwei Sätzen mit jeweils 25:11 konnten sich die eingespielten und technisch überlegenen Biscarrosserinnen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren klar durchsetzen. Dennoch zeigte die angetretene Forchheimer Jugend, obwohl die Hälfte von ihnen kein Volleyball im Verein spielt, sondern nur am Computer übt, durch gelungene Aktionen Talent und Kampfgeist. In einem abschließenden Match traten die Erwachsenen zusammen mit Jugendlichen in zwei Mixed-Mannschaften an. Trotz teilweise knirschender Knochen und Verlust von Haut und Haaren bei Hechtbaggern, konnte die im Durchschnitt betagtere Forchheimer Équipe diese Begegnung mit 25:21 und 25:19 für sich entscheiden, womit der Volleyball-Wettkampf mit einem fairen Unentschieden ausging.
Am sechsten Tag war der Abschied gekommen, was immer etwas wehmütig ausfällt, denn man lernt neue Bekannte und Freunde kennen und gewöhnt sich in der kurzen Zeit aneinander, besonders an seinen bei sich untergebrachten Gast und seine mitgebrachten Geschenke.
Für diese neu entstandenen gemischten Gruppen von Schützen und Volleyballern aus Forchheim und Biscarrosse erhoffen sich Bernd Dötzer und Alain Lyonnet ein durchaus langjähriges Zusammengehörigkeitsgefühl. Schließlich geht es nächstes Jahr zum Gegenbesuch in die Partnergemeinde nach Frankreich und ein herzliches Treffen alter Bekannter und Freunde gehört doch mit zu dem Schönsten, was Sport und Völkerfreundschaft hervorbringen können. Darum verabschiedete man sich mit einem Versprechen: „Au revoir!“ – „Auf Wiedersehen!“.
Bericht: Bernd Dötzer, Foto: Michael Adler
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