Notizen aus der Universität Bayreuth

BIGSAS begrüßt 22 neue Doktoranden aus aller Welt – Kosmopoliten mit Interesse für Afrika

Die neuen BIGSAS-„Junior Fellows“  gruppieren sich zum „Familienfoto“.

Die neuen BIGSAS-„Junior Fellows“ gruppieren sich zum „Familienfoto“.

22 neue Doktorandinnen und Doktoranden aus Ländern in Afrika, Asien, Amerika und Europa begannen in der vergangenen Woche ihre Arbeit an ihren Promotionsprojekten im Rahmen der Bayreuth International Graduate School of African Studies, kurz BIGSAS. „Mit ihnen wird die Universität und die Stadt Bayreuth erneut ein Stück internationaler“, sagt Professor Dymitr Ibriszimow, Sprecher der Doktorandenschule, die seit Herbst 2007 im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert wird.

Ihre Namen klingen für hiesige Hörgewohnheiten ungewohnt und melodiös wie diese: Abdel Rahman Abu Baker Ahmed, Sibel Aydin, Weeraya Donsomsakulkij, Paulo Jeferson Pilar Araujo, Issifou Abou Moumouni, Mtata Kupakwashe…. Mit ihren Kolleginnen und Kollegen repräsentieren sie insgesamt 27 Länder in Europa, Amerika, Asien und Afrika. Aus dem afrikanischen Kontinent allein sind 19 Länder vertreten. Oft bringen die BIGSAS-Bewerber und Bewerberinnen bereits Berufserfahrung und eine gewisse Lebenserfahrung mit. „Ich würde unsere DoktorandInnen durchaus als Kosmopoliten, als Weltbürger, bezeichnen wollen“, sagt Christine Scherer, die in ihrer Arbeit als Koordinatorin der Graduiertenschule täglich mit ihnen zu tun hat.

„Was hier in den vergangenen Jahren entstanden ist, kann man als Doktoranden-Kultur im besten Sinn des Wortes bezeichnen“, erläutert sie und fügt hinzu: „Die gelebte Interkulturalität bei uns zeigt sich auch darin, dass sich in der BIGSAS ein Nigerianer ebenso verwundert mit den Begrüßungsformeln eines Äthiopiers auseinandersetzen muss wie sich ein Togoer über die Essgewohnheiten der Thailänderin erstaunt.“ Im regelmäßigen Deutschkurs beschäftigen sich dann alle gleichermaßen mit Deutschland und Oberfranken, da sie sich im hiesigen Hochschulsystem ebenso einfinden wollen wie in der Stadt Bayreuth und der Region.

Was die jungen Wissenschaftler für ihre Zeit in Bayreuth verbindet ist ihr gemeinsames Interesse an Afrika, ihre Neugier an interdisziplinär angelegten Forschungsthemen und drängenden Fragen des Kontinents, die sie in fächerübergreifenden Netzwerken international diskutieren und bearbeiten. Begleitet und betreut werden sie bei ihrer Promotion von Wissenschaftlern aus Bayreuth sowie von Wissenschaftlern aus aller Welt. Auch in die Bewertung ihrer Doktorarbeiten sind grundsätzlich externe Gutachter eingebunden.

Bevor die Nachwuchswissenschaftler nach Bayreuth kommen können, müssen sie ein fünfstufiges Bewerbungsverfahren durchlaufen. Dieses wird nach formaler Prüfung der Zulassungsvoraussetzungen am International Office der Universität von 26 an die BIGSAS angegliederten Afrikawissenschaftlern fachlich begleitet. „Obwohl dieses Verfahren überaus aufwändig ist, trägt es grundlegend dazu bei, dass ‚die Besten der Besten’ an die Universität Bayreuth geholt werden“, betont Dymitr Ibriszimow. An der BIGSAS macht man die Erfahrung, dass die Wissenschaftler künftig ausgezeichnete Karriereperspektiven in Wissenschaft, internationaler Zusammenarbeit und Politik haben. Die bisherigen Alumni arbeiten mittlerweile in den unterschiedlichsten Positionen in Afrika, Nordamerika und Europa.

Eine weitere Besonderheit der in der globalen Hochschullandschaft einzigartigen Graduiertenschule ist auch die enge Kooperation mit Partneruniversitäten. Sie finden sich in Kenia, Benin, Südafrika, Marokko, Mozambique und künftig auch in Äthiopien. Diese sechs Universitäten bilden den Kern der Partnerschaften von insgesamt 30 wissenschaftlichen Institutionen in Afrika, mit der die Universität Bayreuth seit ihrer Gründung Partnerschaften eingegangen ist.