Blick über den Zaun: Rock im Park heuer ohne VGN-KombiTicket

Die Besucher des Festivals Rock im Park müssen sich in diesem Jahr zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel VGN-Fahrscheine kaufen. Anders als in den vergangenen Jahren hat der Veranstalter Argo Konzerte keinen Vertrag über ein KombiTicket mit dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg abgeschlossen. Um möglichst vielen Besuchern auf ganz einfache Weise die Möglichkeit zu geben, bei der An- und Abreise sowie vor Ort mit Bus und Bahn zu fahren, hat sich das KombiTicket als beste und einzig praktikable Lösung bewährt. „Deshalb haben wir dem Veranstalter zu den gleichen Bedingungen wie in den Vorjahren und wie für alle unsere Partner ein Angebot für ein KombiTicket gemacht“, berichtet VGN-Geschäftsführer Jürgen Haasler. Argo hat mit dem Hinweis auf eine Befragung der Festivalbesucher und das Ergebnis, dass dieses Angebot mehrheitlich nicht gewünscht würde, ein erneutes KombiTicket abgelehnt.

Die in Folge dieser Entscheidung entstandene Diskussion ist aus Sicht des VGN ein Scheingefecht. Denn in ihrer Pressemitteilung sowie in Interviews hat Argo darauf hingewiesen, dass die Kosten für die Veranstaltung an ganz anderer Stelle gestiegen sind. Beim ÖPNV soll nun augenscheinlich eingespart werden.

Es ist aber völlig ausgeschlossen, dass die Verkehrsunternehmen, die bei Rock im Park inklusive An- und Abreise fünf Tage lang für Tausende Besucher im Einsatz sind, eine kommerzielle Großveranstaltung durch einen Verzicht auf Fahrgeldeinnahmen subventionieren. In den letzten Jahren haben sie ihr Fahrtenangebot für die Rockfans deutlich ausgebaut. So fuhr die S-Bahn auch in den Abendstunden sowie für Fahrten in die Innenstadt samstags auch tagsüber in einem dichteren Takt. Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft verstärkte die Straßenbahnlinien 6 und 9 zum Festivalgelände sowie die Buslinie 65. Die NightLiner waren an allen Veranstaltungstagen unterwegs. Diese Mehrleistungen wurden in allen Jahren ohne zusätzlichen Kostenausgleich gefahren. Gerade die Notwendigkeit dieser Zusatzfahrten belegt, dass der öffentliche Personennahverkehr von vielen Rockfans genutzt wird. Die VGN GmbH bedauert deshalb sehr, dass das attraktive und bewährte Angebot eines KombiTickets für Rock im Park 2012 offenbar nicht mehr zustande kommt.