Start in die Motorradsaison: Johanniter geben Tipps zu Sicherheit und Erster Hilfe
Milde Temperaturen und Sonnenschein locken viele Motorradfahrer am Wochenende auf die Straßen oder auch zur beliebten Motorradsternfahrt nach Kulmbach. Dabei sollte gerade zum Saisonbeginn auch auf einige Gefahren geachtet werden. Denn gerade zum Saisonstart gibt es eine Häufung der Unfälle durch überhöhte Geschwindigkeit und Unfälle bei Überholmanövern.
Keine Jeans
Dieter Eck, Rettungsassistent und Leiter der Motorradstaffel der Johanniter in Oberfranken, erklärt: „Zu den typischen Verletzungen von Motorradfahrern gehören Knochenbrüche, schwere Hautschürfungen oder Verletzungen an den Nerven, die zu Lähmungen führen können. Deswegen sollte jeder Motorradfahrer stets geeignete Schutzkleidung tragen. Eine normale Jeans bietet bei einem Unfall nicht mehr Schutz als die nackte Haut. Wichtig ist, dass die Protektoren richtig und fest sitzen. Das Schuhwerk muss so beschaffen sein, dass auch der Knöchel geschützt ist.“
Schulterblick beim Spurwechsel
Auch an die Autofahrer hat Eck eine Bitte: „Über die Hälfte aller Motorradunfälle werden von Autofahrern verursacht, auch sie müssen sich erst wieder an die leicht übersehbaren Motorräder gewöhnen. Ein Schulterblick beim Spurwechsel kann vielen Motorradfahrern große Schmerzen ersparen. Auch hilft es, wenn Autofahrer vor dem Abbiegen rechtzeitig blinken und nicht erst beim Ausscheren anzeigen, wohin sie fahren.“ Und für alle gilt: auf kurvigen Straßen müssen Autofahrer wie Motorradfahrer unbedingt auf ihrer Spur bleiben.
Erste Hilfe beim Motorradunfall
Sollte es trotz aller Vorsicht zu einem Motorradunfall kommen, muss ein Ersthelfer zunächst die Unfallstelle absichern. Dann ist es zwingend nötig, dass er dem Motorradfahrer den Helm abnimmt – auch wenn am Helm ein Hinweis steht, dass er nur von einem Notarzt zu öffnen sei. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Verletzte nicht an Erbrochenem oder seinem eigenen Blut erstickt. Das gilt insbesondere dann, wenn der Betroffene bewusstlos ist. Der Helfer greift in den geöffneten Helm, spreizt ihn seitlich und zieht ihn vorsichtig über Nase und Ohren vom Kopf ab. Ist eine weitere Person am Unfallort, sollte sie assistieren, indem sie Hals und Kopf waagerecht festhält. Anschließend sollte der Verunglückte in die stabile Seitenlage gebracht werden, auch wenn er an der Wirbelsäule verletzt sein könnte. Jetzt wird der Rettungsdienst über die 112 gerufen. Wer auf diese Weise eingreift, rettet möglicherweise nicht nur Leben, sondern verhält sich auch so wie es wie es das Gesetz von Unfallzeugen verlangt.
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