Konjunktur im oberfränkischen Handwerk – I. Quartal 2012
Zufriedene bis gute Geschäftslage auch im I. Quartal – Kostenentwicklung drückt auf die Stimmung – Repräsentativumfrage unter 423 oberfränkischen Handwerksbetrieben mit 8.187 Beschäftigten
Auch im saisonbedingt schwierigen I. Quartal lief die Handwerkskonjunktur in Oberfranken weiter rund. 83 % der Betriebe beurteilen die Geschäftslage als gut oder befriedigend (Vorjahr: 85 %; Vorquartal 88 %). „Damit erreicht der aktuelle Saisonwert zwar nicht mehr ganz die sehr guten Ergebnisse des Jahres 2011, liegt aber deutlich über dem langjährigen saisonüblichen Durchschnitt“, kommentiert Handwerkskammer-Präsident Thomas Zimmer den aktuellen Konjunkturbericht der Handwerkskammer für Oberfranken. Getragen wird die Handwerkskonjunktur vor allem von Aufträgen im Gebäudebestand sowie von Aufträgen aus der gewerblichen Wirtschaft. Etwas abgeschwächt dagegen hat sich die Nachfrage für den Alltagsbedarf, so z.B. im Nahrungsmittelhandwerk oder bei Friseuren, aber auch im Gesundheitshandwerk oder im Kfz-Handwerk.
Insgesamt waren die Betriebe angesichts der weiter stabilen Binnennachfrage und des robusten Arbeitsmarktes mit durchschnittlich 71,5 % auch im schwierigen I. Quartal besser als in den Vorjahren ausgelastet. „Auf die Stimmung drücken allerdings die steigenden Einkaufspreise“, so HWK- Hauptgeschäftsführer Thomas Koller. „Dies gilt für den Einkauf von Rohstoffen und Materialien gleichermaßen wie für Kraftstoffe, Öl und Strom.“
Die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen verlief für die Jahreszeit gut. Per Saldo stockten 9,5 % der befragten Handwerksbetriebe in Oberfranken ihre Beschäftigtenzahl bereits im ersten Quartal 2012 auf. 74 % behielten ihr Personal bei. Der saisonbedingte Rückgang fiel damit geringer als üblich aus. Im kommenden Quartal rechnen 16,5 % der Betriebe wieder mit einem weiteren Personalaufbau.
Für die nächsten Monate sind die Betriebe weiter recht optimistisch. 86,5 % rechnen mit einer zufriedenstellenden bis positiven Geschäftsentwicklung (IV. Quartal 2011: 81 %). Die Betriebe gehen davon aus, dass sich der saisonbedingt leicht rückläufige Trend bei Aufträgen und Umsätzen in den kommenden Monaten wieder umkehren wird. So erwartet ein Drittel der Betriebe Umsatzzuwächse und wieder steigende Auftragseingänge.
Als Konjunkturmotoren im Handwerk präsentieren sich das Bauhaupt- und das Ausbaugewerbe (87 % gut bzw. befriedigende Geschäftslage) und die Handwerke für den Gewerblichen Bedarf (92 %). Die Stimmungslage im Kraftfahrzeughandwerk (83 %) ist ebenfalls gut, auch wenn die Konjunkturindikatoren gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen sind. Die Entwicklung der Lebensmittelhandwerke (78 %) liegt über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre (59 %), wird aber geprägt von der Konkurrenz durch Discounter und Supermärkte sowie steigenden Rohstoff- und Energiepreisen.
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