Super-8-Digitalisierungstage im Deutschen Kameramuseum in Plech

Museumsbesucher können beim Überspielen ihrer Schmalfilme zuschauen

Sie wollen Ihre wertvollen Super-8- oder Normal-8-Filme in bester Qualität digitalisieren lassen, ohne sie aus der Hand geben und einem Paketdienst anvertrauen zu müssen? Kein Problem: Bringen Sie sie einfach persönlich ins Deutsche Kameramuseum nach Plech und schauen Sie zu, wie Ihre Filme in Echtzeit auf DVD gebrannt werden! Am 17. und 18. Mai 2012 gibt es jeweils von 10 bis 17 Uhr eine Vorführung im Plecher Museum, bei der Interessenten über diese Technik informiert werden. Wer sich bereits zu diesem Schritt entschieden hat, kann – nach Voranmeldung – gleich an Ort und Stelle seine Filme überspielen lassen.

Ob im Keller oder auf dem Dachboden. Ob sorgfältig archiviert oder fast vergessen in einer Krimskrams-Truhe. Es gibt sie noch zuhauf, diese einst so beliebten Schätze aus der Vergangenheit. Aus jener Vor-Videozeit, als die Schmalfilmerei noch eine große Fangemeinde zählte. Und heute? Unansehnlicher Leinwandplunder – nur für die Abfalltonne? Mitnichten. Heute gibt es die technischen Voraussetzungen, die Streifen, für die längst keine Projektoren mehr hergestellt werden, als wahres Sehvergnügen quasi wiederzubeleben. Digitalisierung heißt das Zauberwort.

„Der Bedarf ist da“, sagt Museumsgründer Kurt Tauber: „Immer wieder werden wir nach guten Adressen für eine qualitativ hochwertige Digitalisierung von Schmalfilmen gefragt.“ Im Museum wurden jetzt Möglichkeiten getestet, die alles bieten, was man für die Auffrischung der betagten Filme braucht: „Sogar Super-8-Tonfilme werden in bester Qualität auf DVD gebrannt. Digitalisierungen von Normal-8- oder 16-mm-Filmen sind ebenfalls kein Problem.“

Dafür sorgt als befreundeter Dienstleister die Firma Film-Digital aus Wedemark. Sie stellt das technische Equipment für einen 1:1-Filmtransfer ohne jeden Qualitätsverlust zur Verfügung. Es gibt keine Unschärfen oder Farbveränderungen etwa durch Umlenkspiegel oder andere hergebrachte Methoden. Kein Vergleich zum primitiven Abfilmen mit der Videokamera von der Leinwand, wie es in vielen Wohnzimmern praktiziert wird.

Das Filmbild wird im Museum hier direkt in der Filmebene „abfotografiert“, was eine unvergleichliche Qualität ermöglicht. Der Filmamateur kann beim Überspielen dabeisitzen, den Film nochmals anschauen und dabei sogar die Helligkeit der Filmbilder in gewissen Grenzen nachregeln.

Ein weiterer Vorteil: Die wertvollen Aufnahmen können sofort nach dem Überspielen wieder nach Hause mitgenommen werden, müssen also nicht im Paket dem gelegentlich unsicheren Postweg anvertraut werden. Die Kosten: 1,20 Euro je Minute Super-8- oder Normal-8-Film.

Hinter der Aktion steht auch die Hoffnung, geschichtsträchtige Filmschätze in qualitativ erstklassiger Form für die Nachwelt zu erhalten. Ein Ziel, das Stefan Brand, Vorsitzender der Regionalgruppe Pegnitz im „Historischen Verein für Oberfranken“, besonders am Herzen liegt: „Wir wissen, dass es viele Schmalfilmer in der Region gab. Das Ergebnis ihrer Arbeit ist authentisches Material, das jeden Heimatkundeunterricht enorm aufwerten kann.“ Vielleicht ließe sich daraus ja eine heimathistorische Sammlung zusammenstellen – wenn die Besitzer der Filme diese Absicht unterstützen. Aber das entscheidet natürlich jeder Filmamateur selbst. Ausführliche Infos und Anmeldung per E-Mail auf der Museumshomepage unter

www.kameramuseum.de