PETA-Infomobil in Bayreuth: Sexy Bunny enthüllt die grausame Wahrheit über die Eierproduktion
Knochenbrüche, verstümmelte Schnäbel und verwachsene Füße – es sind schreckliche Bilder, die sich in der deutschen Geflügelindustrie abspielen. Bilder, die Menschen aufrütteln und einige gewiss dazu bringen, die eigene Ernährung zu überdenken. Um die grausame Wahrheit über die Eierproduktion in die Öffentlichkeit zu bringen, fährt das Infomobil der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. quer durch die Republik und machte gestern auch auf dem Marktplatz in Bayreuth Halt. Mit dabei: PETAs sexy Osterbunny im knappen Bikini sowie ein PETA-Aktivist in einem Hühnerkostüm, die den Passanten mit einer Videodokumentation das Leiden der Hühner näherbrachten.
„Jedes Jahr hält und tötet die Eierindustrie rund 50 Millionen Legehennen für menschliche Essensgelüste, dazu kommen weitere 50 Millionen männliche Küken, die kurz nach dem Schlüpfen ermordet werden, da sie aufgrund ihres Geschlechts unrentabel sind“, so Sebastian Gasior, Kampagnenkoordinator bei PETA. „Mit der Aktion möchten wir die Öffentlichkeit über die Hintergründe aufklären und hoffen, dass infolgedessen der Konsum von Eiern reflektiert wird.“
PETA weist darauf hin, dass Hühner intelligente Tiere sind und über eine ausgeprägte Persönlichkeit verfügen. In ihrer natürlichen Umgebung schließen sie Freundschaften, lieben ihre Kinder und genießen auch mal ein schönes Staubbad oder ein Nickerchen in der Sonne. In der deutschen Eierindustrie müssen sie hingegen in schlecht belüfteten Hallen bei künstlich erzeugtem Licht ausharren, und sie werden mit kranken oder toten Tieren in winzigen, dreckigen Legebatterien zusammengepfercht. Unter den Gitterböden der Drahtkäfige befinden sich Kotgruben, aus denen Ammoniakgestank aufsteigt. Den weiblichen Küken wird häufig ein Teil des Schnabels ohne Betäubung abgeschnitten. Für die männlichen Tiere ist das Martyrium noch dramatischer: Da sie keinen wirtschaftlichen Nutzen bringen, werden sie bereits kurz nach dem Schlüpfen bei vollem Bewusstsein vergast oder geschreddert.
Da Bundeslandwirtschaftministerin Ilse Aigner daran festzuhalten scheint, die Haltung von Legehennen in Großkäfigen bis 2035 durchzusetzen, wirft PETA den Politikern vor, Tiere als bloße Produktionseinheiten zu betrachten und der Bevölkerung vorzuleben, wie man Gerichtsurteile missachtet. Denn das höchste deutsche Gericht hatte bereits im Jahr 1999 entschieden, dass die Hühnerhaltung so gestaltet sein muss, dass die Hennen scharren, picken, sandbaden und geschützt Eier legen können. Die Käfighaltung war bereits damals als tierschutzwidrig erkannt worden.
Hühner sind übrigens auch ausgesprochen hackfreudig. Innerhalb eines Stalles gibt es immer ein Huhn, das sämtliche Pickereien abbekommt.
(In Kleingruppen wird der Bauer das Huhn irgendwann „erlösen“ – bei Freilandhaltung in großen Gruppen eher nicht. Absolute Quälerei)