Sonderausstellungen "Kodak" und "Foto-Quelle" im Kameramuseum

Zwei neue Vitrinen sind diesen beiden Firmen gewidmet

Eine der ältesten Kodaks im Plecher Museum und eine der interessantesten Kameras der Sammlung: eine Panorama-Kamera aus dem Jahre 1903.    Foto: Deutsches Kameramuseum

Panorama-Kamera aus dem Jahre 1903

Die Weltfirma Kodak hat für die Verbreitung der Fotografie seit mehr als 100 Jahren so viel getan wie keine andere Firma: Der Slogan „Sie drücken den Knopf, wir machen den Rest“ hat die Amateurfotografie in aller Welt beflügelt. Der Rollfilm, die Pocketkameras, der Discfilm – alles Kodak-Entwicklungen. Nun ist der „gelbe Riese“, wie er auch wegen seiner „Hausfarbe“ genannt wird, zahlungsunfähig, die Patente aus vielen Jahrzehnten sollen verkauft werden, der Handel mit Kameras ist bereits eingestellt, wie es weiter geht ist unklar…

Trauriger, aber aktueller Anlass für das neu eröffnete Deutsche Kameramuseum in Plech, zwischen Bayreuth und Nürnberg an der Autobahnausfahrt Plech gelegen, in einer Sonderausstellung an die Erfolge und Verdienste der Firma Kodak zu erinnern. Gezeigt wird ein beeindruckender Querschnitt von Fotogeräten durch gut 100 Jahre Fotogeschichte. Beginnend mit einer uralten Rollfilmkamera von 1897 wird über die bekannten Kodak-Boxen und eine Panoramakamera von 1902 der Bogen zu den Rennern der Fünfziger und 60er Jahre, der beliebten Retinas und Retinettes, geschlagen. Nicht vergessen werden Beispiele für die wenigen Kodak-Spiegelreflexkameras, für die vielen Kassetten- und Pocketfilmapparate, für die schnell wieder verschwundenen Disc-Kameras und für die ersten Kodak-Digitalkameras. Dazu gibt es einige nette Werbeartikel… Ein beeindruckender „Nachruf“ auf eine zu Ende gehende Epoche am Beispiel vielfältiger „Hardware“.

Die zweite große Sondervitrine, die jetzt im erweiterten Kamerasaal fertig geworden ist, widmet sich einem deutschen Fotounternehmen, das sich ebenfalls bleibende Verdienste um die Förderung der Fotografie in breiten Bevölkerungsschichten erworben hat: Foto-Quelle aus Nürnberg. Mit der Insolvenz der Mutterfirma, des Versandhauses Quelle, ging auch eine lange Erfolgsgeschichte des Foto-Ablegers zu Ende, der mit günstigen Preisen und guter Qualität in fast jedem Haushalt Deutschlands mit einer Kamera, einem Diaprojektor oder anderen Fotoartikeln vertreten war. Ein Querschnitt aus dem beeindruckenden Geräteprogramm zeigt diese Ausstellung im Deutschen Kameramuseum in Plech.

Diese zwei Sondervitrinen sind Teil der bereits zugänglichen Museumsräume, die in 14 Alu-Vitrinen schon jetzt etwa 900 Fotokameras präsentieren. Zusammen mit den Geräten, die den alten Fotoladen aus Ostfriesland dekorieren, sind derzeit über 1.000 Fotoapparate im Plecher Museum zu bewundern. Die Kodak- und Foto-Quelle-Höhepunkte sind bis Ende August 2012 in dieser Massierung zu besichtigen. Das Museum ist jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Weitere Infos: www.kameramuseum.de